It’s A Sonic Life

Band
Rusconi
Format
CD
Jahr
2010
Label
Sony
Kennung
88697630822
Zusatz
zwölfseitiges Booklet

Krischan am

Rusconi play the music of Sonic Youth: »These guys are the future of Jazz. It’s a fresh new take on power jazz … with catchy melodies and amazing sense of groove« [Nextbop] Steht so auf einem magentavioletten Aufkleber auf der Einschweißfolie.

Klingt spannend. Aber leider holt einen gleich der erste Titel auf den Boden zurück: langweilige und irgendwie zu schnelle Drums, ein rhythmisches Klavier baut das Gitarrengeschrammel nach, und die rechte Klavierhand und der Bass wechseln sich ab beim Imitieren der Gesangslinie. Einfallsloser geht es nun wirklich nicht, und mit Jazz hat das gar nix zu tun.

Beim zweiten Stück wird es dann aber gleich besser, die Instrumente agieren nur sehr sparsam, und das Original drängt sich einem nicht so sehr auf bzw. ist eigentlich nur ansatzweise zu erkennen hinter dem entspannten, zum Ende hin in Geschepper ausklingenden Geklimper.

Aber bei Nummer drei fallen sie wieder zurück in diese unsäglich schmierige Art und Weise, wie man sie etwa aus billigen Restaurants kennt, wo immer so CDs laufen, auf denen man ausgelutschte Pop- und Rock-Klassiker hört, die instrumental arrangiert wurden, am besten noch mit Geige.

In der Folge wechselt sich das weiter ab, die poppigen Rock-Stücke mit prägender Gitarren- oder Gesangslinie werden zu Schnulz verwurstet (so schlimm wie bei 1 und 3 wird es aber nicht mehr), die psychedelischeren oder noisigeren dagegen werden wirklich schick in netten Jazz transferiert, der angenehm frei mit dem Material umgeht und dadurch einen ausreichenden Abstand zum Original wahrt.

Ab und zu wird auch hier mit ungewöhnlichen Sounds gespielt, durch Schaben auf den Becken etwa, oder durch Zupfen und Kratzen an den Klaviersaiten.

Nur das ohnehin instrumentale Rockbrett »The Destroyed Room« bleibt fast unverändert:

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Und bei »Secret Girl« muss nix groß transferiert werden, weil ja schon das Original nur eine Klavierlinie ist.

Zwischendurch kommen – man sieht es ja schon an der Titelliste – noch drei eigene Stücke, die sich gut in das harmonische Gefüge der anderen Stücke einfügen.

Tracks

  1. Sunday
  2. Hoarfrost
  3. Schizophrenia
  4. Karen Revisited
  5. The Destroyed Room
  6. A Cat Goes Alone
  7. Theresa’s Sound-World
  8. Skip Tracer
  9. Into The Heart
  10. Hits Of Sunshine (For Allen Ginsberg)
  11. Secret Girl
  12. Unmade Bed
  13. Unwind
  14. The Wind Is Blowing

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