John Peel BBC Sessions 97–99

Band
To Rococo Rot
Format
LP
Jahr
2022
Label
Bureau B
Kennung
BB 394
Zusatz
bedruckte Innenhülle, Labelflyer

Krischan am

Ja, mal ganz was anderes. Elektrogeknörmel. Aber ohne Stampf-Beats, ist ja klar. Die eine CD fand ich immer ganz okay. Früher. In den Neunzigern. Hieß die nicht auch einfach nur »CD«? Warme Sounds, komische Klänge und leichte Dissonanzen, experimentell und ohne poppige Melodien oder technoide Beats, dabei aber trotz der eher entspannten und ruhigeren Grundatmosphäre unterschwellig ziemlich hippelig, wahrscheinlich wegen all der kleinen Störgeräusche und dem leichten Zappeln im Rhythmus. Schon schick.

Eine Band aus Süddeutschland, glaub ich. Hatte die was mit den anderen Bands aus dem Weilheim-Dunstkreis zu tun? Ach nee, überhaupt nicht, das sind ja die Ost-Berliner Lippok-Brüder von Ornament und Verbrechen. Mit dem Kreidler-Bassisten. Siehste. Im Internet steht das doch alles, muss man nicht selber wissen. Wenn man nicht will.

Hier jedenfalls eine »neue« Platte mit den Aufnahmen aus den drei Peel-Sessions von ’97 und ’99, wo sie olle Kamellen von damals spielen. Die damals aber durchaus noch niegelnagelneu waren. Wie viel machen sie da live? Das Schlagzeug ist ja wohl echt, das sieht man auch auf den Fotos aufm Cover, nur das Geblubber und Gesummse kommt aus der Maschine. Oder? Und was ist mit dem Bass, der hört sich doch teilweise auch handgespielt an? Na, waren ja drei Sessions, und die Fotos stammen offenbar alle nur von einer. Vielleicht von der letzten, der einzigen, bei der John Peel selbst zugegen war.

Das erste Stück ist noch gar keine Musik, sondern die Erörterung zwischen John Peel und der Band, wie man denn den Namen der Band nun eigentlich richtig ausspreche – nein, eine offizielle Vorschrift gebe es nicht –, doch nicht etwa so, wie John es neulich mal von jemandem gehört habe, nämlich extrem schnell »Torroccocco-Rott« – ja, das sei die holländische Version.

Hier könnte eigentlich ein Bandcamp-Player hin.

Naja. Ganz unterhaltsam jedenfalls. So für zwischendurch. Mehr als dekorative Geräusche kann ich mir da zwar für mich nicht rausholen, aber das ist ja ab und zu auch völlig ausreichend, muss ja nicht immer anstrengendes Gebrülle, sinnloses Gedresche oder nervendes Gesäge sein, nur um dann von sich sagen zu können, man würde nicht zu diesen ordinären Poppern gehören, die nur belanglosen Wohlklang ertragen können, sondern wäre stattdessen einer von diesen ganz besonderen Menschen mit wirklich ausgefallenem Geschmack …

Vielleicht kauf ich mir ja eine der beiden ersten Platten nochmal nach. Uff Platte. Wienühl. Gibt’s ja jetzt wieder neu aufgelegt, wenn ich recht informiert bin. Ach nee, doch nich.

Kein Download bei. Das greift langsam um sich. Zurück in die Vergangenheit, yeah. Gab’s in den Neunzigern schließlich auch nicht, sowas.

Tracks

  1. Intro
  2. Thomson Colour
  3. Tour De Repechage
  4. Glück
  5. This Sandy Piece
  6. Prado
  7. A Little Asphalt Here And There
  8. Rocket Fuel
  9. Telema
  10. Esther
  11. Glas

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