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A Tribute To Neil Young

Sowas muss man sich halt gefallen lassen, wenn man als Musiker über längere Zeit hinweg erfolgreich ist: Dass alle möglichen Bands einfach die Musik nachmachen. Und sich dann Produzenten finden, die ein paar mehr oder weniger ausgewählte Ergebnisse hernehmen und zusammen auf eine Platte packen.

Sonic Youth rocken richtigen altmodischen Gitarren-Rock, wie sie das mitunter und insbesondere bei Cover-Versionen gerne tun und worüber ich mich immer wieder ein wenig wundere. (Aber das sind wohl die Roots; Bands, die – wenigstens so ähnlich – klingen wie sie selbst und die sie als Vorbilder covern könnten, gibt es ja nicht wie Sand am Meer bzw. gar nicht.) Naja, spätestens am Ende wird es dann aber deutlich noisig. Ich kenne natürlich (?) das Original nicht und kann nur vermuten, dass da nicht dauernd im Hintergrund eine Gitarre quietscht und knarzt, sondern dass es da ein wenig ordentlicher zugeht.

Patty Hurst Shifter langweilt mit dem ansonsten immerhin durchschnittlich gemachten Rock durch langweiliges Schlagzeug, Paul Weller schnulzt eklig und die Waco Brothers machen witzig gemeinten Country-Punk-Rock, der möglicherweise live ganz nett ist.

Carrie Rodriguez, begleitet von Tim Easton, vergreift sich am durch Built To Spill bekannten »Cortez The Killer«, macht aber süßlichen Schmuse- und Kuschel-Soft-Rock draus, so dass es dem Dream Syndicate im Anschluss nicht schwerfällt, rockiger zu klingen: wenn nur der alberne mehrstimmige Gesang nicht wäre! Bei den Walkabouts wird es dann zwar wieder ruhiger, aber mit dem vielen Hall auch schwer pathetisch; was der Musik von Herrn Young aber im Grunde gut steht.

Matthew Sweet und Susanna Hoffs (The Bangles) verzapfen dümmlichen Dudel-Rock und die Wailin’ Jennys nudeln akustischen Folk-Schnulz mit mehrstimmigem Frauengesang, was die schrägen Flaming Lips mit einem noisigen Intro, schönem Laut-und-Leise und treffend imitiertem Gesang gut, aber letztlich doch erfolglos wett zu machen versuchen.

Lesbe Lang zieht aber gleich wieder einen geigentriefenden Akustik-Folk aus der Schnulz-Kiste, dass einem ganz blümerant wird, was weder der Mundharmonika-Blues der countryesk-poppigen Be Good Tanyas noch erst recht nicht der dämliche Stadion-Rock von The Alarm kurieren können.

Auch die Cowboy Junkies lassen eine Frau ans Mikro und produzieren den zu erwartenden seelenvollen Schmalz mit Akustik-Klampfe. Aber die Namen Low und Dirty Three versprechen doch Besserung!? Und brauchen fast zehn Minuten für ihr Stück, in dem vor allem viel Raum zu hören ist – der (weibliche; muss ich das noch dazusagen?) Gesang setzt nach sechs Minuten ein. Im Gegensatz dazu spielt Jay Farrar zum Schluss zwar solide, aber völlig einfallsfrei einfach nur nach. Und scheitert dabei übrigens am neiligen Gesang.

Es verwundert ein wenig, dass sich hier soviel weiblicher Gesang versammelt. Aber daran allein liegt es nicht, dass diese Compilation insgesamt ziemlich mies ist: Cover-Versionen sind ja nur dann interessant, wenn sie einen neuen Zugang zum Notenmaterial bieten; hier wird aber bis auf eine knappe Handvoll Ausnahmen nur mäßig schlecht imitiert.