Netter Versuch

Aber in der Form leider nicht erfolgreich: falsche Anrede, keine Frist, keine Unterschrift, keine Auftraggeber, keine konkrete Beschuldigung, keine Beweismittel, keine Paragraphen, nix. Noch nicht mal eine Eintragung im Anwaltsverzeichnis. Aber eine Briefmarke haben sie investiert.

Krischan am

Krell & Kollegen
Rechtsanwälte

Heidelberg Kanzlei
Stephan Krell
Uwe Hollman
Thomas Schuhn
Harrald John

Postanschrift:
Postfach 103422
69033 Heidelberg

SU.-NR. (Bitte stehts angeben)
463578.15.0.0

18.04.2013

Sehr geehrte Frau Adolphi,

hiermit fordern wir Sie auf, den Betrag von 150 Euro auf das unten genannte Konto zu überweisen, wegen illegalen Herunterladens diverser Unterhaltungsmedien.

Sollten Sie auf unsere Forderung NICHT reagieren, sind wir verpflichtet, weitergehende Schritte gegen Sie einzuleiten, für die Sie finanziell aufkommen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Krell & Kollegen Rechtsanwälte

Bei Zahlungen die Kd-NR. im Verwendungszweck angeben.
BLZ. 573 918 00 Kto.-Nr 0000 684 007

Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.

baoma am 3. Mai 2013

Und überhaupt! Wie kommen die auf »Frau«? Krischan ist doch immer noch ein Männername! Gar nicht reagieren ist sicher das beste für Luftnummern.

Krischan am 3. Mai 2013

Die ursprüngliche Version dieses Eintrags enthielt nur den reinen Brieftext ohne die genaueren Angaben aus Kopf- und Fußzeilen, die eine Identifizierung des Absenders möglich gemacht hätten. Irgendwie hatte ich doch Muffensausen, gegen Persönlichkeitsrechte insbesondere von Anwälten zu verstoßen. Bei genauerem Besehen ist die Unseriosität aber so offensichtlich und die reale Existenz der genannten Personen so unwahrscheinlich, dass ich den Brief nun doch vollständig wiedergebe.

Anwalt am 10. Juni 2013

Meine Schwiegermutter hat einen identischen Brief bereits Ende Februar 2013 erhalten. Die Dame ist 87 Jahre alt, hat keinen Computer und kann deshalb Unterhaltungsmedien auch nicht herunterladen. Ich habe sofort bei der Polizei Strafanzeige erstattet und bin nun darüber sehr erstaunt, dass noch etliche Wochen später die Hintermänner dieses Schreibens noch immer agieren können.