Da stehen zwar lauter Bandnamen auf dem Cover drauf, aber die und ihre Musik kommen gar nicht wirklich in diesem Dokumentarfilm vor, sondern nur Interviews mit den Musikern. Insbesondere Sonic Youth ist zwar auch Gesprächsthema, aber sehen und hören kann man nur Thurston Moore. Naja, im Hintergrund dudelt es natürlich, und zwischendurch gibt es minikurze Ausschnitte (bei Sonic Youth vom Auftritt bei Jools Holland). Aber berechtigt das die großkotzige Auflistung auf der Hülle?
Egal. Schön ist es, neben Henry Rollins, Thurston Moore und Jello Biafra auch James Chance, Glenn Branca und Jim Jarmusch zum Thema schwafeln zu lassen. Und etliche affektierte Ex-Rock-Omas und -Opas halt auch, das gehört dann halt dazu. Zeitzeugen. Manche machen ja auch einen netten Eindruck.
Na, und geredet wird halt über alle Aspekte des Punks: die Musik, die Sicherheitsnadeln, die Vermarktung, die Stinkefinger, die Clubs, die Frisuren, das Vokabular, den Einfluss, UK und US, Genregrenzen, politische Inhalte, die Uniformierung, Reggae, die Drogen, die Gewalt, das Auf und Ab und die Nachfolger: No-Wave und Hiphop, Alternative und Hardcore, Grunge, Mainstream, MTV.
Obwohl ja das Layout nur stellenweise und unbeholfen mit den visuellen Klischees spielt: verwackelte Zeitungsbuchstaben in den Menüs, komische Überbelichtungseffekte bei der illustrativen Einblendung von Original-Bildmaterial, … Der Rest ist beliebiger moderner Hochglanz-Look.
Die zweite DVD enthält noch mehr Zusatzmaterial – auf der ersten finden sich schon der Stammbaum und Infos zu den Interviewten –: Interviews und ein Haufen Features genannte vertiefende Doku-Schnipsel zu diversen oben genannten Facetten. Außerdem steckt hinter dem Booklet-Zettelchen in der Hülle noch der Nachdruck zweier Ausgaben eines Punk-Magazins von damals: von vorn die Nummer eins, von hinten die Nummer sieben von Sniffin’ Glue.