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Tenth Anniversary

Zum zehnjährigen Jubiläum einer kanadischen Radio-Sendung gibts eine gleichnamige Compilation-CD. So weit so üblich.

1967–1998

Das ganze ist dann aber doch mehr, nämlich fast schon selbst ein Magazin, und zwar ein geschichtlicher Abriss der neueren Rockmusik, was hier im wesentlichen Indie und Alternative meint. Los gehts mit den Vorläufern aus Proto- und Reggea-Punk, weiter über Dark-Wave und Brit-Pop, bis es dann bei o.g. Alternative-Rock landet und wieder versandet.

Hosted By Alan Cross

Der Moderator der Sendung quarkt die Kapitel von jeweils drei bis fünf Stücken an, indem er was über das Jahrzehnt und die Entwicklung der zugehörigen Musik erzählt. Das ist beim ersten Hören natürlich nett, nervt dann aber bestimmt irgendwann. Wozu gibts Booklets?

Includes / Incluant
24 Page Book With Photos / Livret De 24 Pages Avec Photos
Pub Quizzes / Quizzes Musical
Music & More! / Musique & Plus!

Die Heftklammern des Booklets rosten und haben Flecken verteilt. Sonst ist die Verpackung aber ganz nach meinem Geschmack: DigiPak aus offenem ungebleichtem Karton, rot und schwarz in dezentem Siebdrucklook bedruckt, dazu ein Heftchen mit Infos und Fotos, das auch schon ziemlich stockfleckig ist. Aber der Vintage-Effekt passt ja ins Jahrzehnt. Wozu Designer, wenns schlechte Lagerung gibt? Kim Gordon hat gleich auf Seite 2 hat ein T-Shirt-Kommentar zur CD an:

Girls Invented Punk Rock Not England

Und sowohl Kim als auch Thurston sind auf der Innenseite mit einem kleinen Portrait vertreten. Damit sind sie zwei von sechs, was ich für durchaus angemessen halte. Und die Musik ist auch okay. Keine Überraschungen, sondern altbekannte Dauerbrenner, und gegen Ende wirds etwas seicht, aber das ist ja an dieser Stelle völlig okay. Rari- und Spezialitätensammler sind woanders unterwegs. Und nicht bei Universal.

102.1 The Edge

Gekauft hab ich die CD übrigens mal wieder bei so einem Massenanbieter auf eBay, der in absoluten Zahlen zwar jede Menge negative Bewertungen aufweist, prozentual aber recht gut dasteht und unter verschiedenen länderspezifischen Pseudonymen verkauft, aber wohl immer aus England verschickt. Jedenfalls habe ich nach einem reichlichen Monat wie üblich nachgefragt, ob denn was über den Verbleib der Sendung bekannt wäre, die CD zwei Tage später dann im Briefkasten vorgefunden, noch einen Tag später eine positive Bewertung abgegeben und einen weiteren Tag darauf dann per E-Mail eine Rückmeldung auf meine erste Anfrage erhalten, dass leider nichts bekannt wäre und es tue ihnen leid und hier: Ihr Geld zurück. Muss ich darauf reagieren? Viel wars ja eh nicht.