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Eine ukrainische Compilation, die wohl doch kein Fake ist, sondern wirklich von einem (ehemaligen) Universal-Sublabel stammt. Hätte ich normalerweise kein verstärktes Augenmerk drauf gerichtet, wenn nicht das Artwork eine Symbolschriftart für das Hintergrundrauschen verwendet hätte, die mir sehr bekannt vorkommt: das ist die Letterine Archetipetti, die auch im Logo der Bambini Oase verwendet wird, die stammt von Alessio Leonardi, der seine Kinder auch in der Kita hatte, und von dessen Frau ich die Betreuung der Kita- bzw. Fördervereins-Website übernommen habe, das ist nun auch schon wieder gute acht Jahre her.

Und was hat sich der hippe Jugendliche in der Ukraine damals für Musik angehört? (Die CD ist ja genauso alt.) Na was schon, wir sind doch alle globalisiert: fröhlichen Britpop, aufgedrehten Diskorock, knarzenden Retrokram, seelenlose Tanzbeats, schnulzigen Softrap, jodelnden Blubberfunk und was von einem multinationalen Konzern der Unterhaltungsindustrie noch so alles unter dem Schlagwort »Indie« vermarktet wird. Sonic Youth fällt da klanglich nicht nur aus dem Rahmen, weil die Gitarren so dissonant herumquietschen, sondern weil der dichte und weiche Sound sehr viel weniger auf die Beats und andere schrille Effekte fokussiert ist. Hätte man da was mit einem Mastering machen können? Hätte man das gedurft?

Der Einleger im Jewelcase passt offenbar nicht so ganz und hat einen Knick an einer komischen Stelle. Der befindet sich bei zwölf Zentimetern, stammt also offenbar von einer jewelcasefreien Aufbewahrung. Und vielleicht war das originale Jewelcase nicht so labberig und dünnwandig und hatte entsprechend weniger Platz für den Einleger. Dafür pappt ein metallischer Контрольна-Марка-Aufkleber mit Hologrammeffekten drauf. Und ein vergilbter Barcode.

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