Yo, Motherfucker. Erinnert sich noch jemand an die Crossover-Welle um 1993? Metalligen Hardcore mit Hiphop vermixen? Fand ich total cool!
Das hier war eigentlich ein Soundtrack, dessen Film ich zwar (glaube ich) nicht kenne, aber die Platte lief damals überall rauf und runter. Der Witz (?) daran war, dass sich für jeden Song bekannte Bands aus Hiphop und Alternative-Rock zusammengetan haben und den Crossover nachgemacht haben.
Das metert ordentlich los mit Helmet, die sich den Song mit House Of Pain teilen. Zuerst die typischen krachledernen Gitarren, die vom Rhythmus und der groovigen Spielart her schon von sich aus ein wenig crossoverig sind; danach die typischen coolen Beats, Scratches und Vocals, im Hintergrund weiterhin die Helmet-Gitarren. Teenage Fanclub und De La Soul machen dann eher die lahmere und gegen Ende unausstehlich die juchzende Gute-Laune-Version.
Living Colour und Run-D.M.C. packen wieder das breitere Brett aus. Habe ich da ein Beastie-Boys-Zitat herausgehört? Klingt ansonsten ziemlich nach Body Count. Aber Biohazard und Onyx ja auch. Nur viel besser, weil abgefackter. Biohazard waren ja eigentlich auch ohne Onyx schon eine Crossover-Band.
Danach packen Slayer das Metal-Schlagzeug aus und covern gemeinsam mit Ice-T drei-in-einem olle Hits von Exploited, die im Original auch nicht schlechter sind. Und werden dabei immer schneller, bis einem am Ende die Ohren und dem Drummer die Füße abfallen.
Schnitt. Klavier. E-Gitarre. Fette Beats. Faith No More und Boo-Yaa T.R.I.B.E. Klassischer Crossover. Schnitt. Gitarrensaitenkratzen und die sanfte Stimme von Kim Gordon vor schrägen Geräuschen, gefolgt von Cypress Hills alberner Stimme auf dem typischen verpeilten und verhallten Kiffersound.
Mudhoney und Sir Mix-A-Lot vermeiern klassische Schnellsprech-Rap-Strophen auf Bass und Drums mit klassischem Rock-Refrain auf bluesigrockige Melodie-Gitarre. Noch hässlicher geht’s mit der Mixtur von Dinosaur Jr. und Del The Funky Homosapien weiter.
Danach wird’s martialisch bis gruselig mit Therapy? und Fatal, die dabei aber gar nicht verheimlichen, dass der Gesang durch eine ganze Effekte- und Verzerrerpalette gezogen wurde. Pearl Jam und Cypress Hill schließen die Platte dann mit einem Crossover der weniger harten Art ab.
Und nun stell ich beim Verlinken grad fest, dass es die ja doch auch auf Vinyl gab. Mir war ja eigentlich auch so. Mist. Naja, zwofuffzich inklusive Versand tun ja dann nun auch nicht weh. Vielleicht krieg ich sie ja nochmal auf Vinyl …
Tracks
- Just Another Victim
- Fallin’
- Me, Myself & My Microphone
- Judgment Night
- Disorder
- Another Body Murdered
- I Love You Mary Jane
- Freak Momma
- Missing Link
- Come And Die
- Real Thing