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Auch diese – meines Erachtens maßlos unterschätzte – Platte von 2000 hab ich nochmal auf CD.

Obwohl: das macht sich ja vor allem in den Verkaufszahlen bemerkbar. Sie wird also nicht geringer geschätzt, sondern weniger gemocht. Von den Kritikern aber wohl auch.

Aber was geht mich der musikalische Geschmack der anderen an? Ich finde diese Platte eher besser als viele andere Sonic-Youth-Platten der letzten zehn Jahre, weil sie einerseits eben weder melodiös poppig noch fett rockig, also nicht so gefällig ist, andererseits aber auch nicht ausschließlich in freejazzige Noise-Eskapaden ausbricht, sondern auf durchaus unerwartete Art interessant und komisch und neu ist, mit ungewohnten Strukturen, Rhythmen und Sounds aufwartet, dadurch zunächst verstört, längerfristig aber auf höherem Niveau unterhält. Bildungsbürgermusik?

Der deutliche Wechsel im Sound kommt dabei nicht ganz unwesentlich daher, dass der Band kurz vor bzw. ganz am Anfang der Entstehungsphase der Songs dieses Albums der Tour-Lkw mit einem Großteil der wichtigsten Instrumente geklaut wurde, alles speziell für den Sound bestimmter Songs gestimmte und verbastelte Teile, die nun unwiederbringlich verloren sind. Sie waren also gezwungen, mit neuen (und ganz alten im Studio wieder ausgebuddelten) Instrumenten ganz neu anzufangen.

Gleichzeitig wurde Jim O’Rourke fester in die Band eingebunden: er wird zwar noch nicht als Bandmitglied aufgeführt, steuerte hier aber neben dem Mastering ein paar Basslinien und einiges an Elektronik-Spielereien bei.

Das Front-Cover zeigt eine Grafik vom Beat-Schriftsteller William S. Burroughs, die Rückseite eine von Joe Brainard. Im Booklet kann man sich u.a. Zeichnungen von Kim Gordon und Fotografien von Lee Ranaldo angucken. Noch mehr Künstler-Namen? D.A. Levy, Robert Mooney, Dan Graham.