Unterm Weihnachtsbaum lag auch diese dicke Platte – das einzige Album, das ich von Jammer-Mascis und seiner Band bisher noch nicht auf Vinyl hatte.
Fast zwanzig Jahre alt ist die Scheibe ja inzwischen. Also zumindest die Musik – ich habe ja hier eine niegel-nagel-neue Neupressung bekommen. Denn dass ich die Platte bislang nicht auf Vinyl hatte, lag schlicht daran, dass sie nicht zu bekommen war. Und wenn doch, zum Beispiel bei I.B., dann war sie mir entschieden zu teuer.
Der Opener rockt ja ordentlich was weg. Danach wird dann aber der Sound irgendwie dünn und das Schlagzeug hallt ein bisschen alleine vor sich hin. Aber bei »Flying Cloud«, einem kuscheligem Liebeskummer-Song, wird nicht nur das Songwriting, sondern auch der Sound wieder besser. Danach rockt es wieder, aber irgendwie planlos.
Seite B wird – bis auf »Thumb«, der ein feiner Pop-Song ist – auch nicht viel besser: irgendwie zwischen allen Stühlen, weder richtig rockig noch nett poppig, weder dreckig Lofi noch in fettem Sound, weder echt schräg jammerig noch melodisch hymnisch, weder wild experimentell noch klassisch song-schematisch …
Die besseren Platten waren definitiv die früheren und auch die späteren. Vielleicht gab es diese Platte deswegen immer nicht: weil sie schlicht schlecht ist?
Nein! Nicht schlecht! Aber eben doch weniger gut als die meisten anderen Dinosaur-Jr.-Platten.
Und was soll mir das Front-Cover-Foto eigentlich sagen? Dass auch kleine Mädchen dieselben Frisuren tragen wie olle J und auch genauso cool ihre Fluppen aus den Lippen baumeln lassen? Raucht der überhaupt?
Tracks
- The Wagon
- Puke + Cry
- Blowing It / I Live For That Look
- Flying Cloud
- How’d You Pin That One On Me
- Water
- Muck
- Thumb
- Green Mind