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Ich habe mir direkt beim Verlag den Ausstellungskatalog zu »Sonic Youth etc. – Sensational Fix« bestellt. Wenn ich schon nicht extra nach Düsseldorf fahren wollte … Das mehr als 720 Seiten umfassende Buch von anderthalb Kilogramm Gewicht und siebeneinhalb Zentimeter Dicke enthält neben viel Text (von, über und mit Sonic Youth) und viel Bild (Fotos, Plattencover, Plakate, Ausstellungsstücke usw.) auch – man ahnt es wegen der Größe – zwei 7"-Singles, auf deren vier Seiten jeweils ein Bandmitglied mit einem Solo-Stück zu hören ist.

Thurston Moore lässt es quietschen, knarzen, pfeifen und kratzen. Bei genauerem Hinhören gibt es ein leichtes oszillieren in den Obertönen. Nach reichlich drei Minuten wird der Quatsch wieder abgeschaltet.

Steve Shelley bringt den typischen Sonic-Youth-Sound der späten 90er Jahre zu Gehör, ein klassisches Zwischenstück mit Feedbacks und Gitarrenwänden, die sich mit perkussiv gespielten Drums zu einer Noise-Collage schichten.

Lee Ranaldo summt zum folkigen Gitarrenspiel. Die kleinen, mit unverzerrter Gitarre gespielten Melodien voller Hall klingen sehr nach dem Soundtrack zu »Made In USA«. Wenn der Gesang richtig einsetzt, erkennt man den Sonic-Youth-Song vom Album »Rather Ripped«, der hier als Demo in Liedermacher-Manier daherkommt.

Kim Gordon säuselt »He! He!« und wird wie üblich ein wenig schräg. Ganz ohne Begleitmusik hält sie zwar einen Rhythmus, aber keine Melodie. Und doch mausert sich das ganze zu einem unerwartet hörbaren Stück.