Women In Rock

Band: various artists: Big Mama Thornton / Etta James / Patsy Cline / The Shangri-Las / Martha & The Vandellas / Diana Ross & The Supremes / Dionne Warwick / The Velvet Underground & Nico / Jefferson Airplane / Janis Joplin / Aretha Franklin / Dusty Springfield / Joan Baez / Laura Nyro / Carole King / Carly Simon / Gladys Knight & The Pips / Linda Ronstadt / Labelle / Janis Ian / Emmylou Harris / X-Ray Spex / Donna Summer / Pretenders / Pat Benatar / Joan Jett / Go-Go’s / Tina Turner / Chaka Khan / Eurythmics / Kate Bush / Bangles / Suzanne Vega / Lucinda Williams / Madonna / Queen Latifah & Monie Love / Sonic Youth / Tori Amos / En Vogue / Belly / Salt ’n’ Pepa / Sarah McLachlan / PJ Harvey / Joan Osborne / Melissa Etheridge / Jewel / Sheryl Crow / Shawn Colvin
Format: 3 CD
Jahr: 1998
Label: Razor & Tie, Sony, Warner, Polygram, Rolling Stone
Kennung: 89005-2
Zusatz: Doppel-Jewelcase, 20-seitiges Booklet

Krischan am 13. September 2011

The Rolling Stone Collection

Das ist ja so eine komische Doppel-Hülle, die im Regal auf den ersten Blick wie zwei separate Jewelcases aussieht. Oh Gott. Aber das waren halt auch die Neunziger.

Die erste CD ist noch ganz nett, so altes Zeug, von 1953 bis ’71. Ausgehend von Jazz und Rhythm & Blues oder so, was in meinen Ohren mit Rock eigentlich noch nix zu tun hat, sondern nur Fundament für die spätere Entwicklung liefert, geht es weiter mit Country-Schnulz und Hippie-Rock, folkigem und poppigem. Kennt man ja eigentlich alles. Die Stücke sind fast alle kürzer als drei Minuten und kommen mir zum Teil auch gekürzt vor; oder werden die alle im Original so komisch ausgefadet?

Auf der zweiten CD geht’s weiter mit der Phase von 1972 bis ’86, und da bleibt es zunächst blues- und schnulzlastig, bis auf einmal Poly Styrene von X-Ray Spex losblägt. Leider aber sofort abgelöst von Diskobeats, die auch in späteren Stücken ab und zu noch aufschlagen. Mit Rockmusik hat das im großen und ganzen immer noch nix zu tun.

Die dritte CD spannt dann den Bogen von 1987 bis zur damaligen Gegenwart 1997 und beginnt mit archetypischen Pop-Rock-Stücken aus dem Dudel-Radio. Aber was macht Madonna hier, ganz zu schweigen von den ganzen Hiphopperinnen? Von Sonic Youth gibt es das mit Abstand längste Stück der Compilation und ein quasi doppelt rockfrauenbezügliche Stück, in dem Kim Gordon über Karen Carpenter singt: eines meiner Lieblingsstücke vom Major-Debüt-Album »Goo«.

Und sogar Belly sind hier drauf! Sind die wichtig? Wichtiger als die Breeders? PJ Harvey natürlich, an der kommen sie dann doch nicht vorbei. Fehlt eigentlich noch Cat Power, oder? Stattdessen immer wieder rockferner Hiphop. Und der zu erwartende Pop-Rock im Breitwandformat.

Beim Thema Rock erwarte ich eigentlich deutlich mehr E-Gitarre, gern auch ein bisschen lautere (noch nie was von Heavy Metal oder Hard Rock gehört?), von mir aus noch ein paar altmodische Bläsersätze, aber nicht so viel synthetisches Disko- und Pop-Gedudel. Aber als Rolling Stone kann man ja nicht »Women in Pop« draufschreiben.