III heißt dieses Album bei der Band, aber davon steht hier nirgends was drauf, weder auf der CD noch auf den Einlegern, also nenne ich es auch einfach nach der Band, so wie discogs das dann üblicherweise auch regelt. Aber ohne den Bindestrich, weil der hier ebenfalls nirgends zu finden ist.
Ich hatte nämlich neulich einfach bei bandcamp den Kontakt-Link angeklickt und nachgefragt, ob man die CD bei der Band (oder wo immer man da rauskommen mag) vielleicht noch kaufen könne, und prompt kam eine Antwort vom Drummer der Band, dass das auf jeden Fall ginge und wohin sie denn geschickt werden solle. Dann war erstmal ein paar Tage Ruhe im Karton, weil meine Mails frechigerweise im Spam gelandet waren, aber letztlich haben wir uns auf Preis (15 € inklusive Versand) und Adresse (meine) verständigt.
Und pünktlich genau zu Heiligabend trudelt die CD dann bei mir ein. Das fetzt. Weil Bandname mit X-Mas und so, verstehste? Heißt ja Weihnachten. Nur so amislangmäßig mit X. Er hatte mir aber vorsorglich ein unblutiges Fest gewünscht.
Nicht mehr so brachial wie älteres Zeug, aber immer noch sehr schön melancholisch. Tröstend, ohne Besserung zu versprechen. Monoton einlullend, psychedelisch und noisig, aber natürlich auch ein bisschen gruselig mit dem Echo-Geflüster über Schreien und Tod. Und die Gitarrenbretter sind immer noch da und werden herausgeholt, sobald sie benötigt werden: immer wenn aus Trauer und Ratlosigkeit Wut und Verzweiflung werden. Super Schlagzeug übrigens, das macht meines Erachtens auch bei dieser Band viel aus; wäre genremäßig möglicherweise was ganz anderes, wenn man hier auf andere Weise auf die Trommeln hauen würde. Und der Sound ist auch super; das meiste ist wohl bei Guido Lucas aufgenommen, da hatte Berger seinerzeit auch einige Sachen für Gaffa und spätere Projekte aufgenommen und sehr geschwärmt. Ist ja auch gleich in der Nähe von Rostock, wo auch die Band herkommt.
Aus irgendeinem Grund ist die Reihenfolge der Songs auf der CD eine andere als die mir bis dato bekannte des digitalen Bandcamp-Albums. Welche jetzt besser ist? Schwer zu sagen. Aber der ruhigere Einstieg von »If I Belong To You« gefällt mir eigentlich besser als der etwas schemarockige von »Falling Skies«. Und »Di Is Dead« schließt sich auch besser daran an. Aber vielleicht ist das wie immer nur die Gewöhnung.
Der allerletzte, auf der Hülle nicht vermerkte Song ist im letzten, sehr langen Stück enthalten: als sogenannter Hidden Track nach einer zweiminütigen Pause – der Quark war seinerzeit Mode bei den CDs, warum auch immer das eine gute Idee sein soll, da nach einer völlig unnützen Pause nochmal einen Song zu dranzupacken. Überrascht ist man nur beim ersten Mal, später nervt die Lücke einfach nur noch.
Mir wurde übrigens noch angekündigt, dass auch die Hamburg Sessions, die ich zwischenzeitig bei parocktikum als physische CD aufgelistet fand, irgendwo noch zu finden sein müssten und sich später als CD-R auf den Weg machen werden. Für umme. Als Weihnachtsgeschenk quasi. Aber da werd ich dann wohl nochmal ein bisschen Geld hinterherschicken, die Paypal-Adresse hab ich ja jetzt.
Tracks
- Falling Skies
- Di Is Dead
- It’s So Cold
- If I Belong To You
- Zinnober Red
- Roundabout
- Scares
- Blind
- Zinnober Black
- My Eyes
- Schrödingers Cat