Harry Crews ist ein Schriftsteller aus Georgia. Und Harry Crews war eine Band von Lydia Lunch, Kim Gordon und Sadie Mae. Und diese Platte der zweiteren sowie einige Songs auf derselben heißen nach Romanen des ersteren.
Die Platte kompiliert einige Live-Aufnahmen mit improvisiert klingendem Gehaue auf Schlagzeug, Gitarre und Bass: feministischer Noise-Core, No-Wave ohne Rhythmus und Melodie, mit Free-Jazz-Krach untermalte Spoken- bzw. Screamed-Word-Performances, infernalischer Post-Punk und wütender Screamo-Core, politischer Agit-Punk der Achtziger, schreiende Weiber, treibender Punk ’n’ Roll, experimentell und schnell, scheppernd und bratzelnd: orgiastischer Krach.
Die Ansagen sind Teil des Auftritts, und einige Songs sind Texte von, nach, zu oder über den Autor Harry Crews. Der Sound erinnert zum Teil an frühe (sehr frühe) Sonic Youth, aber auch an Sachen von Lydia Lunch. Und Lydia Lunch ist es natürlich auch, die die meisten Stücke hysterisch herunter-skandiert.
Das Sonic-Youth-Cover (umgetextet in »I’m in a bad mood«) mit Lydia Lunch am Mikro klingt hier weniger differenziert, schiefer, lauter und dissonanter als das Original, was aber sehr gut zu dem Song passt.
Insgesamt ist die Platte für meine heutigen Ohren aber weniger schrill, als ich sie in Erinnerung habe: Kumpel Alex hatte sie sich vor ungefähr fünfzehn Jahren gekauft, und da fand ich sie sehr anstrengend.
Tracks
- About The Author
- Man Hates A Man
- Distopia
- You’re It
- Gospel Singer
- Knockout Artist
- (She’s In A) Bad Mood
- The Way Out
- Bring Me Down
- Car
- S.O.S.
- Orphans