Nick Cave Alone At Alexandra Palace
Am Anfang steht ein Gedicht.
Und auch der Rest muss dann allein mit Gesang und Klavier auskommen. Was aber erwartungsgemäß gut funktioniert. Nicht nur bei den älteren und neueren Bad-Seeds-Songs, sondern auch bei den aus der Grinderman-Phase. Der Bombast einer vielköpfigen Band ist weg, das An- und Abschwellen der Lautstärke fehlt, das diabolische im Arrangement fällt weg, und zurück bleibt ein intimer Song, der mit diesen sparsamen Mitteln zeigen muss, was in ihm steckt. Was ihm aber spielend gelingt. Wobei natürlich die nach wie vor intensive Präsenz eines Nick Cave viel beisteuert. Und auch im bloßen Klavierspiel steckt ja eine beachtliche dynamische Bandbreite.
Bei einigen Stücken musste gar nicht so viel umgestellt werden, weil schon das Original eine Sänger-am-Klavier-Nummer war, bei anderen braucht man aber doch ein paar Momente, um die Melodie bzw. den Song zu erkennen.
Schön! Und auch gar nicht langweilig geworden, obwohl ja so viele Songs hintereinander, die sich das im Grunde immer gleiche Arrangement und auch eine gleichbleibende Grundstimmung teilen. Kannste ma sehen, was ein gutes Songwriting so alles ausmacht.
Ursprünglich ist das wohl ein Film. Da fährt dann eine Kamera um ihn herum, während er da ganz alleine in der riesigen Halle sitzt und singt und klimpert. Ob das nun ein großer Mehrwert ist?
Tracks
- Spinning Song
- Idiot Prayer
- Sad Waters
- Brompton Oratory
- Palaces Of Montezuma
- Girl In Amber
- Man In The Moon
- Nobody’s Baby Now
- (Are You) The One That I’ve Been Waiting For
- Waiting For You
- The Mercy Seat
- Euthanasia
- Jubilee Street
- Far From Me
- He Wants You
- Higgs Boson Blues
- Stranger Than Kindness
- Into My Arms
- The Ship Song
- Papa Won’t Leave You, Henry
- Black Hair
- Galleon Ship