The Bridge

Band
various artists: Soul Asylum / Victoria Williams & The Williams Brothers / The Flaming Lips / Nikki Sudden & The French Revolution / Loop / Nick Cave / Bongwater / Pixies / Sonic Youth / Psychic TV / Dinosaur Jr. / Henry Kaiser
Format
LP
Jahr
1989
Label
Caroline
Kennung
CAROL 1374
Zusatz
bedruckte Innenhülle

Krischan am

A Tribute To Neil Young mal wieder. Aber ein viel besseres als die CD von neulich. Wenn auch das Cover-Design viel ekliger ist.

Los geht es zwar mit eher langweiliger Rock-Kacke von Soul Asylum, die – naja na Gott naja – alternativ, aber poppig ist und mich spontan an eine alte Platte von Mega City Four erinnert – wahrscheinlich wegen dem fröhlichen Schellenring. Die vielen Williamsens machen ihre Sache mit quäkigem, gepresstem Gesang und unangenehm esoterisch anmutender Musik auch nicht viel besser. Aber die Flaming Lips – die hier dasselbe Stück beisteuern wie auf der Uncut-CD – reißen da viel wieder raus mit wildem Intro, von ganz weit hinten rufender dünner Stimme und dicker Rock-Band. Nichts ausgefallenes, aber prima gemacht.

Nikki Sudden spielt eine Sologitarre mit viel Hall, die Drums haben auch viel Hall abbekommen, und den leierigen, besoffen klingenden Gesang find ich irgendwie doof, insgesamt ist der Song aber sehr stimmig und eigentlich okay. Im Gegensatz zum albernen Pop-Rock der schmachtenden Langhaarigen von Loop: bratzende Gitarren, aber luschiger, auf gefühlvoll getrimmter Gesang und an Alabama Kids erinnerndem Wah-Pedal auf kräftigem Dinosaur-Jr.-Sound, aber lahm und mit langweiligen Drums. Warum hauen die Jungs nicht einfach ein bisschen mehr rein?

Nick Cave weiß mit seiner Stimme zu begeistern, die so ganz anders klingt als dem Neil seine, dazu Akustik-Gitarre, Tasten, dezente Drums, Back-Vocals und im Refrain einen feinen Männerchor. Dass die Pixies Neil Young gecovert haben sollen, kommt mir ja komisch vor. Aber man erkennt sie natürlich sofort am Sound, und am Gesang sowieso. Poppig, knackig, nett; die verzerrten Gitarren haben nichts mit punkiger Wut, sondern mit lautem Spaß zu tun.

Und auch Sonic Youth tauchen hier wieder mit demselben weil einzigen Neil-Young-Cover auf wie auf der ollen Uncut-CD, einem Garagen-Teil mit klirrenden Gitarren, scheppernden Drums in galoppierendem Up-Tempo. Erkennt man die Band eigentlich? An Thurstons Stimme vielleicht? Die Musik ist ja nicht so weit weg von den letzten Platten: Alt-Herren-Rock, hier nur etwas ungestümer intoniert. Zum Schluss wird nochmal das Tempo angezogen und ordentlich gefeedbackt.

Gelangweilter Gesang vorne, Drums mit komischen Effekten hinten, dazwischen Keyboardflächen und etwas Gitarrenähnliches – Psychic TV sind langweilig und viel zu lang. Aber bei Dinosaur Jr. rockt es richtig: Krach Bratzel Kreisch! Rumms Schepper! Aber in dem Party-Punk-Gegröle erkennt man Js Gesang gar nicht. Und hört auch keine Gniedel-Gitarre. Aber die erste Dinosaur-Platte klingt ja genauso!

Zum nicht krönenden Abschluss gibt es ein langweiliges Medley von Roland Kaiser mit Klavier, ambitioniertem, aber gepresst klingendem Gesang, Background-Vocals, gemischtem Duett und ethnomäßig klingenden Drums.

Tracks

  1. Barstool Blues [Soul Asylum]
  2. Don’t Let It Bring You Down [Victoria Williams & The Williams Brothers]
  3. After The Goldrush [The Flaming Lips]
  4. Captain Kennedy [Nikki Sudden & The French Revolution]
  5. Cinnamon Girl [Loop]
  6. Helpless [Nick Cave]
  7. Mr. Soul [Bongwater]
  8. Winterlong [Pixies]
  9. Computer Age [Sonic Youth]
  10. Only Love Can Break Your Heart [Psychic TV]
  11. Lotta Love [Dinosaur Jr.]
  12. The Needle & The Damage Done / Tonight’s The Night [Henry Kaiser]

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