Meine wievielte pappgeschuberte Promo-Compilation ist das jetzt? Achso, diese alberne rhetorische Frage hatte ich ja beim letzten Mal schon in den Raum gestellt.
Jedenfalls sind das ja meistens doch nur erstaunlich dämliche Zusammenstellungen langweiliger Dudelsongs, die von den Majors in die Zeitschriften und Radios gedrückt werden, auf dass der leicht verführbare Hörer und Leser in den Laden renne und fade Platten kaufe. Meistens stecken ein-zwei interessante Dinge mit drin, aber der Rest: s.o.
Immerhin beginnt diese College-Music-Journal-Compilation hier gleich mit Sonic Youth, aber Jenn the Benn z.B. wird in ihrem Buch auch nicht müde, ausgerechnet dieses hier verwendete Stück immer wieder als besonders schlecht zu dissen. Dabei zählt Kim Gordon da so fluffig durch die Zehnerreihe …
Weiter geht es mit breitbeinigem Crossover oder was auch immer, der jedenfalls sehr typisch nach frühe Neunziger Jahre klingt und von Henrys Gesang lebt. Und gar nicht so schlecht ist, wie ich das in Erinnerung habe. Ich werde älter.
Und dann folgt es: funkiges Gedudel, ekliger Rock, langweiliges Geklampfe … Schon besser: Seefeel erinnern mich mit ihrem monotonen Gepiepse angenehm an Instrumental-Songs von Band Of Susans. Auch nicht schlecht: das Original-Gedaddel direkt nach Us3’s Rap mit Jazz-Samples.
Eine kleine Überraschung gibt es dann gegen Ende aber noch: die Pre-June-Of-44- und -Rachel’s-Band Rodan mit einem langen vertrackten Stück, das musikalisch genauso klingt wie die frühen Sachen von June Of 44, oder vielleicht auch ein bisschen wie Slint.
Und das letzte Stück von Nothing Painted Blue ist ganz schön schräges Lofi-Geschrammel. Insgesamt also gar nicht sooo schlecht, das Ding. Wenn’s auch so aussieht.
Tracks
- Bull In The Heather
- Liar
- Righteous
- Same Changes
- Can’t Get Out Of Bed
- Plainsong
- Riddles Are Abound Tonight
- Please Don’t Take My Air Jordans
- Hey Baby
- Tukka Yoot’s Riddim
- Sookie Sookie
- Heartbreak To Hate
- Cope
- How Do You Feel
- Tooth-Fairy Retribution Manifesto
- Lab Rat Blues