CD im Metal-Look, die Hippie-Mädels auf dem Foto mit Pentagrammen auf der Stirn, Totenschädel und komische Fraktur-Schrift auf dem Cover – was ist denn hier los? Wollen die Damen Musikerinnen im nahenden Großmutter-Alter noch mal so richtig fies provozieren?
Die Musik ist so lala. Irgendwas zwischen grungigem Indie, noisigem Alternative und wildem Riot-Grrrl-Punk. Was bei fast jedem Song zunächst angenehm auffällt, sind die coolen Gitarren-Sounds, die an alle guten Seiten des Neunziger-Jahre-Alternative-Rocks denken lassen. Die Stücke bilden dann aber (Das ist aber eigentlich auch typisch für dieses Jahrzehnt, oder?) keine erkennbaren Strukturen und bleiben irgendwie fragmentarisch, aber ohne dabei den echten Lofi-Charme zu entwickeln. Auch der immer irgendwie improvisiert wirkende Gesang (Vielleicht lieber in Gänsefüßchen setzen?) von Kim Gordon und Julie Cafritz trägt zu diesem Eindruck bei.
Vermutlich ist der Inhalt der Texte von größerer Wichtigkeit für die Wahrnehmung der Musik, aber ich höre bei englischen Texten normalerweise nicht zu. Zudem machen es die meistens verzerrt abgemischten Gesangsspuren hier recht schwierig. Und vermutlich strotzt es nur so von Slang.
Warum hab ich die CD eigentlich gekauft? Klar, wegen des Sonic-Youth-Nebenprojekt-Status’ in der Sammlung. Dann kann sie jetzt aber getrost im Regal stehen bleiben.
Tracks
- Erected Girl
- Surf’s Up
- Seasick
- Free Kitten On The Mountain
- Roughshod
- Help Me
- The Poet
- Billboard
- Bananas
- Monster Eye
- Sway