Kalt

Band
Omega Massif
Format
LP
Jahr
2008
Label
E-Vinyl
Kennung
EVIL 006
Zusatz
Picture-Vinyl, Klarsichthülle

Krischan am

So. Von dieser Post-Metal-Band wollte ich dann doch auch nochmal eine Platte haben. Dann reichts aber langsam, glaub ich.

Fetter Sound in mahlender Brachialität, schwerfällige Riffs und runtergestimmte Bässe, ewig lange Stücke voll düsterer Stimmung und sich von hinten aus der dunklen Ecke anschleichender Spannung, aber auch leichte, postrockig flirrende Passagen mit Hall und Echo, die das Kontrastprogramm des Krachs erst richtig zur Geltung bringen: das hat mir seinerzeit bei der Entdeckung des Genres in dieser spezifischen Zusammenstellung und Umsetzung schon eindeutig am besten gefallen.

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Auf Dauer hats dann natürlich doch ein paar Längen, das ist ja bei den anderen Bands des Genres auch (und im Post-Metal genauso wie im Post-Rock ja letztlich generell) so.

Thematisch ist hier alles im lebensfeindlichen Hochgebirge verortet: das findet sich nicht nur im Bandnamen, sondern auch mehr oder weniger direkt im Plattentitel, in den Songtiteln, in der grafischen Aufbereitung. Dabei stammt die Band gar nicht aus der Schweiz, sondern aus Würzburg. Mitte der Nuller bis Anfang der Zehner Jahre haben sie zwei bis drei in Fachkreisen hochgeschätzte Platten rausgebracht. Womit das Thema vermutlich dann auch ausgereizt war. Die Nachfolge-Bands sind leider alle nicht mehr so dolle.

Inzwischen gibts von der Band kein neues Vinyl mehr zu kaufen und altes nur zu horrenden Preisen – bis auf diese Pressung hier: eine Neuauflage der ersten Demo-Aufnahmen, von einem französischen Label, das seinen Namen bestimmt nur wegen des in den Katalognummern verwendeten Kürzels ausgewählt hat. Neu gemastert und in schmuckes Picture-Vinyl gepresst, das lobenswerterweise fast ganz ohne störende Info auskommt: auf der A-Seite ist ein goldenes Band-Logo mit Platten- und Songtiteln versteckt, auf der B-Seite das Logo des Labels mit Kontaktangaben. Da hätte man natürlich für die technischen und personellen Details noch ein Beiblatt spendieren können, aber das hätte ja dann im Grunde auch wieder gestört; wenn schon Picture-Vinyl, dann muss das auch zu sehen sein, und nicht hinter Papier verschwinden.

Der Sound ist leider trotz des Remasterings immer noch ein bisschen sumpfig, das ist auf den späteren und professionelleren Veröffentlichungen dann nochmal deutlich besser. Aber was nicht drinsteckt, kann ja auch der beste Tonmeister mit einem neuen Mastering nicht rausholen.

Tracks

  1. Unter Null
  2. Murgang
  3. Eiswüste
  4. Schacht