To Accompany Road Movies Lee Ranaldo
Photographs Leah Singer
Eigentlich zu einem Buch gehörend, das ich (noch) gar nicht habe, gibt es diese CD aber neuerdings auch solo, in einer schönen schwarzen siebbedruckten Papphülle, die als sogenannter Arigato Pak zusammengefaltet wird. Und eine von diesen 400 hab ich vor einem knappen halben Jahr bei Saturn (auweia, aber an allen anderen Stellen war das Ding unverschämt teuer) bestellt, um in der Folge ungefähr alle zwei Wochen mit E-Mails belästigt zu werden, dass sich die Lieferung leider verzögert, aber falls ich das noch nicht getan hätte, würde die Lieferung meiner Artikel jedenfalls entsprechend gesplittet und diese CD später separat verschickt. Mehrmals war ich am Überlegen, ob ich nicht stornieren sollte, aber bezahlt war ja schon per Paypal, und alle anderen Quellen wollen wie gesagt deutlich mehr Geld für das gute Stück verlangen. Und kaum erzähle ich Katharina neulich wieder davon, trudelt sie auch schon tags drauf bei mir ein, als wäre nichts gewesen.
Und was kann man sich denn nun auf dieser CD anhören? Nix mit Loop oder Ambient, wie ich die Begriffe verstehe. Oder doch? Geräusche und Geklimper, mit teils viel Hall ausgestattet und in mehreren Ebenen locker übereinandergeschichtet, irgendwas zwischen Neubauten, Mogwai und sonicyouthscher Filmmusik. Zwischendurch bimmelts auch noch mit Glöckchen und Schellen, dass man sich in einer esoterischen Entspannungs-Musi wähnt, aber dann feedbackt die Gitarre gleich wieder drüber und merkwürdige Knöppchendrehereffekte schnoingen dazwischen. Obertonflirren, Flageolettechos, Saitenquietschen, Grundbrummen, einzelne Streicher- und Klaviersamples oder Comiceffekte.
Eine knappe Stunde lang.
Emma ist grad eingeschlafen.
Klingt so das Ergebnis von Lees Performances, bei denen er seine weit oben aufgehängte E-Gitarre im Raum pendeln lässt, um sie mit Bogen und anderem zu bearbeiten? Nee, hier waren ja noch viel mehr Leute beteiligt, alleine kann man das ja doch nicht alles auf einmal machen: Alan Licht spielt eine weitere Gitarre, Christian Marclay spielt an den Plattenspielern und William Hooker macht irgendwas am Schlagzeug. Und von Lee Ranaldo stammen außer dem Gitarrenspiel noch die »tapes« und irgendwelche Bearbeitungen.
Aufgenommen und gemischt im sonicyouthschen Studio Echon Canyon in den Jahren 2003 und ’04, veröffentlicht 2006, in dieser Form wiederaufgelegt 2015.
Schön.
Tracks
- Ambient Loop For Vancouver (2004)