Melvins? The Melvins? Wien jetze? Melvins 1983?
Featuring Void Manes And Ni Maîtres.
Soso. Irgendwie ist das also zum einen die Original-Besetzung von vor – man höre und staune – mehr wie fürrzsch Jahren, andererseits machen aber auch noch zwei Klangkasper mit albernen Künstlernamen mit. Oder wie ist das zu verstehen? Kann man doch alles nachlesen in dem zwölfseitigen Heftchen in Single-Größe, das der Platte beiliegt (und von dem ich hier nur die Vorder- und die Rückseite eingescannt habe): der erste Drummer Mike Dillard macht mit, aber den Bass hat King Buzzo (zusätzlich zur Gitarre) doch (zum Teil wenigstens) selbst eingespielt. Weil diese beiden Heinis halt so gut befreundet waren in ihrer schwierigen Jugend in der unfreundlichen ländlichen Umgebung. Das schweißt zusammen.
Und wie hört man sich das nun an? Nicht zu leise, versteht sich. Rockmusik in einer nicht ganz so genrefesten Ausprägung ist das, langsam und schwer, aber gar nicht so düster, wie man denken könnte, jedenfalls nicht durchgängig, das kommt vom klaren Sound und den Zusatzgeräuschen, die hier eine schöne Abwechslung hineinbringen in die jaulenden Gitarren und die stampfenden Rhythmen, dochdoch, jaja, mit solchen abgedroschenen Phrasen kann man die Musik durchaus beschreiben, wenn man denn nicht vergisst zu erwähnen, dass der Lärm hin und wieder ausgedehnte Pausen hat, in denen nur der Gesang auf Bass und Toms zu hören bleibt, bisschen wie ein Vorbeter im Dschungel. Oder klagend zweistimmig. Dazwischen aber immer wieder die leicht mättligen Riffs, schön abgehangen und stoisch alles noch- und nochmal wiederholend, bis wirklich jeder mit dem Kopf nickt. Gern auch mit leicht ungeraden Breaks durchsetzt, damit man mit dem Nicken ins Stolpern kommt, hihi. Oder fast schon indiemäßige Passagen, bisschen schneller, aber auch leichter und fröhlicher klingend, sowas gibts nämlich auch.
Fetzig. Musste ich mir ja kaufen, weil die mir beim Konzert dann doch ganz gut gefallen hatten. Und die eine oder andere weitere Platte von denen werd ich mir wohl über kurz oder lang dann auch noch zulegen. Bloß nicht alle, da kommt man ja nicht hinterher. Sind auch gar nicht alle wirklich so doll.
Smoke Is A Color Variation
Tracks
- King Of Rome
- Vomit Of Clarity
- Short Hair With A Wig
- Victory Of The Pyramids
- Venus Blood