Life In Exile After Abdication

Band
Tucker, Maureen
Format
LP
Jahr
1989
Label
Fifty Skidillion Watts
Kennung
MOE 7-1

Krischan am

Fast schon ein Nebenprojekt, weil hier alle vier Sonic Youther beteiligt sind, wenn auch nicht immer alle und nicht bei allen Songs: Kim bei den Songs Nummer 2, 4, 7, 8 und 9, Steve bei den Songs Nummer 7 und 8, und Thurston und Lee nur bei Song Nummer 4. (Von Song Nummer 9 gibt es auf einer Single noch eine längere Version mit Thurston an der Gitarre.) Außerdem dabei weitere bekannte Namen: Jad Fair, Don Fleming, Daniel Johnston und Lou Reed.

Moe Tucker war übrigens die Schlagzeugerin von Velvet Underground, darf nun als Solokünstlerin aber auch mal die Gitarre in die Hand nehmen. Und so klingt die Musik auch. Nicht ganz schlecht, aber für meinen Geschmack deutlich zu hippiesk. Beziehungsweise zu altmodisch singersongwriterig. Bis auf den vierten, bei dem Maureen selber Schlagzeug spielt und die drei Sonic Youngsters an die Gitarren dürfen: acht Minuten hypnotisches Trance-Getanze mit klanglichen Parallelen zu Glenn Branca oder verdaulicheren Thurston-Moore-Projekten. Aber durchaus auch typischer Hippie-Rock aus der progressiven oder psychedelischen Ecke. (Möglicherweise also genauso wie Velvet Underground – ich kenn die ja im Grunde gar nicht, hab sie mir aber eigentlich immer etwas interessanter vorgestellt. Aber da gehören ja auch noch mehr Leute dazu.) Am Ende werden recht unvermittelt die Regler runtergezogen; im Original ging das bestimmt noch eine ganze Weile so weiter.

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Danach wirds dann stellenweise auch mal weniger klassisch, dafür ein bisschen indiemäßiger und noisiger. Der Grundton bleibt aber doch beim Siebziger-Rock, so dass ich bezweifle, dass ich mir die Platte noch öfter anhören werde. (Wirklich nicht schlecht. Man freut sich wahrscheinlich, wenn mans mal im Radio, in der Kneipe, in einem Film oder so hört, aber zu Hause hab ich doch andere Sachen zur Auswahl.)

Das letzte Stück ist ein Duett mit Daniel Johnston, nur vom Klavier begleitet, ein bisschen traurig, ein bisschen crazy, einfach gestrickt, aber nicht langweilig. Typisch Daniel Johnston. Schön.

Das Label schreibt sich übrigens je nach verfügbarem Platz mit 7, 31, 22, 93 oder noch mehr Nullen: 50,000,000,000,000,000,000,000 Watts. Was aus verschiedenen Gründen unpraktisch ist, so dass sich der alternative Name mit der Fantasiezahl Skidillion eingebürgert hat.

Tracks

  1. Hey Mersh!
  2. Spam Again
  3. Goodnight Irene
  4. Chase
  5. Andy
  6. Work
  7. Pale Blue Eyes
  8. Bo Diddley
  9. Talk So Mean
  10. Do It Right

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