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Die Geschichte von Feeling B auf 160 Seiten!

Weil ist ja in erster Linie ein Buch. Allerdings mit recht wenig Text in großen Buchstaben, soviel zum Qualitätsmerkmal 160 Seiten. Aber es kommen allerhand Leute zu Wort: Flake, der schlaksige Keyboarder von Feeling B, mit allerlei Erinnerungen rund um die Band; ein Mark Bihler, der die alten Aufnahmen für diese CD gemixt hat und die Band vorher gar nicht kannte, vielleicht auch, weil er aus dem Westen kommt; Christa Lorenz, was die Mutter von Flake ist, mit ihrer Sicht der Dinge; sowie ein gewisser Key Pankonin mit einem formal verschwurbelten Text über verschiedene Schlüsselerlebnisse mit der Band Feeling B. Außerdem gibt es schöne Fotos, einen Auszug aus Flakes Stasiakte und Erläuterungen zu den Liedern, die zum Teil grandios abschweifen. So solls sein. Als Hintergrundbilder werden alte Papier-Einkaufstüten aus dem Osten verwendet, offenbar von Flakes Vater (oder Bruder/Onkel/Opa/Cousin?) Klaus gesammelt.

Die wichtigste Punkband der ehemaligen DDR, herausgegeben vom ehemaligen Band-Mitglied Flake Lorenz, heute Keyboarder bei Rammstein.

Von Flake hab ich grad auch ein »richtiges« Buch gelesen, hab ich zu Weihnachten bekommen. Nicht den Tastenficker, sondern das zweite Buch, wo es nur noch um Rammstein geht und Feeling B nur ab und zu als zu vergleichende Vergangenheit herhält. Liest sich ganz nett, das betont naive Geschreibsel. Aber für Rammstein interessiere ich mich ja weniger. Den Tastenficker muss ich mir also selber noch mal besorgen. In der Hoffnung, dass es da nicht auch so ausschließlich um die aktuelle Band geht, sondern mehr so in Erinnerungen an früher geschwelgt wird.

Inkl. CD mit überarbeiteten Versionen aller Klassiker sowie zwei bislang unveröffentlichten Stücken und einem Videoclip!

Alle Klassiker, soso. Und nur zwei waren unveröffentlicht, aha. Und ein Videoclip, schönes Wort.

enhanced CD

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Achso, die Musik! In der Tat ist es eine Mischung aus schon bekannten Liedern in neuem oder anders geschnittenem Gewand (»Graf Zahl« kenne ich von einer Magdalene-Keibel-Combo-Kassette, was der Name der Band war, wenn sie ohne Aljoscha aufgetreten sind; einmal hab ich die auch in Radebeul gesehen. Der Text ist die Folge der natürlichen Zahlen, hier nur bis 125, live aber gern auch mal deutlich länger. »Dufte« fängt mit einem alten Blues-Riff an und klingt ein bisschen undisziplinierter als auf der Platte. »Gipfel«, »Schlendrian« und »Veris Dulcis«, zweiteres eines meiner Lieblingslieder von Feeling B, unterscheiden sich fast gar nicht von den LP-Versionen, ebenso das elektronische »Space Race«, das aber auf der Mittelalter-Platte deutlich länger zu finden ist.) und ein paar Sachen, die ich noch nicht kannte (»Frosch im Brunnen« ist ein archetypisches Feeling-B-Stück, das ich hiermit dankend zur Kenntnis nehme. »Keine Zeit« ist ein flotter Klopper aus der Punker-Ecke. »Wieder keine Zeit« ist sowas wie eine brachiale Instrumental-Version von »Ohne Bewusstsein« ohne die Keyboards, dafür singen sie im Refrain nochmal Zeilen aus »Keine Zeit«.), die zum Teil ganz alte Sachen sind (»Grün & Blau« collagiert rockige Gitarren und diskomäßige Beats und gelangweilten Gesang zu einem NDW-Aufguss.) und zum Teil Sachen, die für eine neue Platte aufgenommen, aber von Aljoscha abgelehnt wurden (»Langeweile«, »Herzschrittmacher« und »Hässlich« werden auch von Flake gesungen und klingen noch deutlich nach schlagerlastigem NDW, mit den abgestoppten Metal-Gitarren zum Teil aber auch schon mächtig nach Rammstein. Nur in lustig statt böse, auweia.) oder sonstwie hintern Heizkörper geflutscht sind. Oder so.