Naja, die Story zur Platte ist mir eigentlich zu doof: alte Punk- und New-Wave-Klassiker zu covern, und sie dabei von Frauen singen zu lassen, die diese Songs im Original gar nicht kennen. (Das erschien mir anfangs zudem unglaubwürdig. Aber ich kenne ja auch nicht alle enthaltenen Songs im Original. Und es sind acht Sängerinnen beteiligt.)
Und da das musikalische Genre völlig gewechselt wurde, war diese Unkenntnis sicher von Vorteil, um die Stücke als reines Noten- und Textmaterial möglichst unbefangen in ihrem nun neuen Bossa-Nova-Stil aufgehen zu lassen, ohne irgendetwas aus dem Hinterkopf nachmachen oder vermeiden zu müssen.
Ich hatte ja damals zunächst Berührungsängste, zumal ich anfangs auch nur die Story kannte und immer skeptisch bin, wenn sich alle meine Bekannten so einig sind. Aber nach dem ersten, zweiten Hören fand ich die Platte dann wirklich schick.
Dead Kennedys als Bossa Nova? Schick? Berechtigte Frage! Funktioniert aber wirklich erstaunlich gut. Diese zurückgelehnt entspannte, aber sexy knisternde Atmosphäre gibt den Songs völlig neue, (ironisch verbrämte?) subtile Bedeutungsebenen.
Warum ich sie mir dann erst jetzt – vier Jahre später – zulege? Tja. Vielleicht weil ich fand, dass man so Cover-Compilations nicht haben muss? Jedenfalls hab ich sie nun doch in die letzte Flight13-Bestellung packen lassen.
Schickes Cover im Zerkratzt-Look mit grafischen Block-Buchstaben und Tusche-Zeichnungen von hübschen Mädels.
Tracks
- Love Will Tear Us Apart
- Just Can’t Get Enough
- In A Manner Of Speaking
- Guns Of Brixton
- This Is Not A Love Song
- Too Drunk To Fuck
- Marian
- Making Plans For Nigel
- A Forest
- I Melt With You
- Teenage Kicks
- Psyche
- Friday Night Saturday Morning