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The tribute album to Monte Hellman’s cult favorite »Two-Lane Blacktop«, featuring new exclusive tracks …

Eine schöne Compilation in schönem Cover hab ich mir da an Land gezogen!

Die hat da also nämlich mal einer (Label-Chef Filippo Salvadori) als nachträglichen Soundtrack zu einem kultigen Road-Movie-Film von 1971 zusammengestellt, den er irgendwann früher mal unvollständig gesehen und dann in Unkenntnis des Titels (deutscher Titel: »Asphaltrennen«) ewig gesucht hat. Und als er feststellte, dass es keinen Soundtrack zu diesem Film zu kaufen gab und dass aber fast alle, die diesen Film gesehen haben, ihn sehr mögen, fing er an, Musiker zu fragen und Musik zu sammeln, um einen eigenen Soundtrack zusammenzubasteln. Und 2002 war er damit fertig.

Herausgekommen ist eine feine Zusammenstellung zwischen altmodischem Hillbilly-Country, südwestlichem Tex-Mex und filmisch anmutendem Post-Rock.

Los geht es mit Sandy Bull und sparsamer Steel-Gitarren- und Banjo-Akustik, die nach einigen Minuten auf einmal in Heuschober-Gefiddel und wildem Geklimper umkippt: uramerikanischer Hillbilly-Bluegrass, aber gottseidank ohne Geige. Mit anderer Instrumentierung würde das auch als Punk- oder Post-Rock durchgehen. Das Ende wird dann wieder angenehmer weil ruhiger. Will Oldhams Stimme erkennt man danach sofort, aber nach einer baldigen kurzen Pause ist er nicht mehr zu hören, und Alan Licht spricht zu westernhaftem Akustik-Rock Road-Movie-Phrasen und findet ewig kein Ende. Aber die Straße hat ja auch keines. Als passende Fortsetzung klingt Alvarius B. mit scheppernder Gitarre fast genauso wie die Tourbus-Recordings von Papa M.

Der sphärischen Gitarren-Hall, der leicht esoterisch anmutende Sound mit Besen-Drums und nach Säge klingenden an- und abschwellenden Töne, dazu dezente Synthesizer-Gewaber – das kann nur Calexico sein. Bei Wilco wird mal wieder gesungen, zur einsamen Gitarre, die erst später durch Klavier und Besen ergänzt wird: angenehme Kneipen-Musik, die mich an Chris Brokaw erinnert. Steffen Basho-Junghans dagegen wieder die Papa-M-Schiene.

Mark Eitzel und Marc Capelle verknüpfen verzerrte Field-Recordings, Gelächter und Rauschen auf luftigen Beats mit nach Einstürzende-Neubauten-Samples klingenden Synthesizer-Rhythmen zu interessantem Elektro-Zeugs mit Industrial-Charme, weitab von Tanz-Techno. Roscoe Holcomb packt dafür wieder die oldschoolige Fiddel-Gitarre aus und singt mit herrlich knödeliger, näselnder, dünner, sägender Alter-Mann-Stimme. Erinnert mich irgendwie an den Coen-Film »O Brother, Where Art Thou?«. Suntanama jammen vor sich hin und vermengen dabei Gitarren, Keyboards, Ethno-Geräusche, Vibraphon und Jazz-Drums zu einer nichtssagenden Collage, in deren Langweiligkeit etwas vom On-The-Road-Sein durchschimmert.

Giant Sand machen komischen Noise-Rock mit Riffs, Verstärker-Test-Gegniedel, gelangweilten Soli und Vibraphon, bei Charalambides verhallt Sirenengesang in düsterem Proberaum-Gerausche, aber bei Leadbelly wird es wieder richtig urwüchsig mit Gospel-Anklängen und Hillbilly-Gitarren.

Nach Eisenbahn und Gehupe klingt es in der Collage aus Geklirre, Gerausche und Geschwurbel, das man aus den Noise-Passagen Sonic Youth kennt. Der vielleicht beste Song der Platte ist das von der Cover-LP bekannte Stones-Cover von Cat Power, die zu einer dürftigen, nur Rhythmus und Tonart angebenden Begleit-Gitarre mit ihrer zarten, sehr leisen Stimme immer wieder eine halbe Melodie singt und dabei – das ist wahrscheinlich die zündende Idee – den dümmlichen Refrain weglässt. Danach kommt leider noch Roy Montgomery mit kraftlosem Noise-Rock auf Dampflok-Beats (sägende Gitarren, post-rockig verarbeitet, komischer Sound) und will partout nicht stehen bleiben.

Das Cover ist übrigens eine Collage von Savage Pencil, auch wenn man das nicht gleich sieht.

Und laut den Beschreibungen, die man im Internet so findet, scheint auch der Film tatsächlich ganz schick zu sein. Vielleicht sollte ich mir den mal ansehen!? Läuft der irgendwo? Oder muss man sich da eine teure DVD kaufen?