Ich wollte doch eigentlich mal aufhören, Herrn Moores Verstärker-Geknarze zu kaufen.
Aber da gab es (verhältnismäßig) erstaunlich günstig diese schöne, auf 500 Stück limitierte und nummerierte und blaumarmorierte Vinyl-Platte, die zudem ja nicht nur das berüchtigte Quietschen, Rauschen und Knarren aus rückkoppelnden Verstärkern enthält, sondern Thurston Moore als echten Gitarrenspieler outet, der tatsächlich händisch irgendwas mit den Saiten seines Instruments anstellt, um die zu hörenden Geräusche zu produzieren.
Der reichlich viertelstündige Titel auf Seite A beginnt zwar zunächst mit einem geradezu sanften Verstärker-Knarzen, das mich ehemaligen Tischler an Holzbearbeitungsmaschinen erinnert, nach elf Minuten beginnt Herr Moore aber, wie in Trance auf den Saiten (oder vielleicht nur am Hals der Gitarre?) herumzuklopfen. Auf der Rückseite findet sich ein etwas kürzeres, mit Feedback-Pfeifen beginnendes und endendes, höherfrequentes und unruhiger laufendes, zum Teil staccatoartiges Stück Saitengekratze und -gemosche.
Insgesamt also ein schöner Mittelweg: kein doofes Gefiepe, aber auch kein handelsübliches Geklampfe, sondern feines Genoise vom anerkannten Fachmann.
Die Bildchen auf dem Cover sind von der Ehefrau.
Brauchste! Musste hamm!
Tracks
- Flipped Out Bride
- O Sweet Lanolin