Die bislang neueste Scheibe von Caspar Brötzmanns Band ist die vorletzte unter diesem Namen veröffentlichte. Die Linie ist klar: die Stücke werden länger und differenzierter, die ruhig-bedrohlichen Stellen ruhiger und subtiler, die krachigen aber auch weniger martialisch. Dabei bleiben sie weiterhin abseits von klassischen Rock- und Song-Schemata und wenden sich experimentellem Theater-Soundtrack mit stärkerem Gewicht auf stöhnend deklamiertem Text zu. Unheilvolle schwarze Lust am Schmerz. Oder so.
An einer Stelle wird es aber auch langweiliger und schemarockiger: der wenigstens ganz am Ende in Noise-Gewitter ausartende »Kerkersong« trägt ja den Song auch schon im Namen. Das alle Stücke gleich klingen, kann man ihm hier also nicht mehr vorwerfen.
Fehlt mir nur noch die oft erwähnte »Home« von 1994.
Im übrigen gab es auch dieses Album offenbar bei Saturn zu kaufen, und vielleicht begünstigt dadurch, dass die Platte augenscheinlich irgendwann mal feucht geworden ist, geht der beschissene Preisaufkleber auf der Rückseite nicht mehr ab. Habs versucht und das Cover eingerissen und also doch gleich wieder sein gelassen.
Tracks
- Hymne
- Schlaf
- Wiege
- Kerkersong
- Koksofen