krischanski.de

Ach ist das alles ärgerlich. Erst hab ich tatsächlich die Meldung verpasst, dass die neue Platte raus ist, weil ich zum einen nicht bei Bandcamp mit einem Fan-Account angemeldet bin, weil mein dortiger Account ja schließlich ein Label-Account ist, über den die tokyo- und aap-Aufnahmen verwaltet werden, zum anderen weil der Depp, der sich Twitter gekauft hat, alles daran kaputtzumachen versucht und also die dort abonnierten Nachrichten gar nicht mehr zuverlässig ihre Empfänger erreichen, von den einfach zu bedienenden und strikt chronologisch arbeitenden Drittanbieter-Apps ganz zu schweigen, deren Schnittstelle kurzerhand gekappt wurde. Von Facebook fang ich gar nicht an, das funktioniert bei mir schon länger nicht mehr. Und dann war also die limitierte erste, schön mehrfarbig gesprenkelte Ausgabe im handgestempelten Klappcover schon komplett ausverkauft, als ich anderthalb Tage zu spät in den offiziellen Shops aufschlug, in denen man die ergattern konnte. Aber was es noch gab, war die bandcamp-eigene Version mit weniger Bunt, dafür mit perlmutterigem Effekt, nur eben leider sehr teuer mit dem Versand direkt aus Amiland. Auf den dann auch noch Steuern anfielen, die ich erst beim Bezahlvorgang reingereicht beziehungsweise zusätzlich noch abverlangt bekommen habe. Aber was muss, das muss, nützt ja nichts, vielleicht hilft die kleine pekuniäre Strafe ja gegen zukünftige Schlafmützigkeit. Und dann trudelt die Platte irgendwann Monate später ein, war ja eine Vorbestellung, und da will die Post beziehungsweise DHL beziehungsweise das Zollamt auf einmal auch nochmal was von meinem Geld, offenbar weil die gar nichts davon wussten, dass ich das Zeug schon längst bezahlt habe. Woher auch, auf dem Paket ist davon tatsächlich nichts zu lesen, da steht nur ganz allgemein der Inhalt und dessen Wert, aber nichts von der geforderten IOSS-Nummer oder ähnlich neumodischem Schnickschnack. Ist also vor allem die ahnungslose Dusseligkeit der Versender, die von europäischer Bürokratie noch nie nichts gehört haben. Oder habe ich was verwechselt, und Mehrwertsteuer, Einfuhrsteuer und Zoll sind in diesem Fall und/oder generell doch nicht dasselbe, sondern müssen alle separat abgedrückt werden, wie so im Mittelalter? Das Rückforderungs-Formular vom Zoll will lauter Sachen wissen, von denen ich nichts weiß, die Klapperköppe vom Paketladen wussten auch von nichts, ich geb’s also auf, von irgendwem wenigstens einen Teil zurückfordern zu wollen, zumal ja die Bearbeitungs-Pauschale, die da die Hälfte ausgemacht hat, sowieso von der Rückzahlung ausgeschlossen ist. Aber ich werd mal noch die Verkäufer vom Label anmailen, dass sie ein paar mehr Infos beipacken müssen oder den Quatsch mit der Mehrwertsteuer ganz lassen sollen; obwohl, das gibt Bandcamp ja so vor, wenn ich mich recht erinnere, da können die gar nix machen.

Und hatte ich erwähnt, dass es für dieses Paket zwei verschiedene Tracking-Nummern gab, von denen die erste gar nicht auf den Aufklebern zu finden ist und auch den außeramerikanischen Sendungsverlauf nicht mehr kannte, während die zweite, von der ich zunächst gar nichts wusste, dann sowohl den amerikanischen als auch den innerdeutschen Verlauf der Sendung anzeigen konnte? Am Ende sind die Zoll-Infos, die laut Antwort-Mail des Labels auf meine o.g. Anfrage elektronisch übermittelt wurden, an diese erste Nummer gebunden, und hierzulande war nur die zweite bekannt. Was weiß ich.

Insgesamt hat mich diese Platte also fast schon einen dreistelligen Betrag gekostet, dabei sollte das nur so ein kleiner Gimmick zum Geburtstag sein. Aus lauter Trotz habe ich mir dann bei Flight 13 auch noch die reguläre einfarbig bunte Version fürs Fußvolk gekauft, weil: als Komplettist brauch ich natürlich eigentlich immer alle verfügbaren Varianten … (Dann wäre die schwarze aber genaugenommen eigentlich die richtigere gewesen, oder?) Und die war dann natürlich auch eher da.

Hier könnte eigentlich ein Bandcamp-Player hin.

So.

Aber der Perlmutt-Effekt ist wirklich erstaunlich, keine Ahnung, womit sie das hingekriegt haben und ob das gut ist für die Nadel meines Schallplattenspielers: aus der Innenhülle gezogen und normal in den Schatten gehalten, sind die Platten zunächst nahezu farblos transparent, nur mit einem leicht wolkigen Schleier, aber kaum hält man sie schräg ins Licht, schillern sie ölig-metallisch in unregelmäßigen Schlieren und hellen Farben, Platte eins in Grün, Platte zwei in Rosa, fast genau wie so ’ne Muschelschalen. Irre.

Pünktlich zum offiziellen Veröffentlichungstermin am 18. August kam dann der Download-Link per E-Mail hinterher, dessen Ziel aber erstmal der Meinung war, der Link wäre abgelaufen und ob ich nicht nochmal meine E-Mail-Adresse eingeben möchte, dann würde mir ein neuer Link zugeschickt, und siehe da, kaum macht man alles doppelt, schon geht’s. Und auch das ursprüngliche Linkziel offeriert seitdem anstandslos einen Download im nahezu frei wählbaren Format. Technik eh.