Sub Pop 100

Band
various artists: Steve Albini / Scratch Acid / Wipers / Sonic Youth / Naked Raygun / U-Men / Dangerous Birds / Skinny Puppy / Steve Fisk / Lupe Diaz / Boy Dirt Car / Savage Republic / Shonen Knife
Format
LP
Jahr
1986
Label
Sub Pop
Kennung
SP 10
Zusatz
Textblatt

Krischan am

to K-tel with love: a monster mix of raw pop »hits« plus previously unheard material.

fucking awesome
totally, like TOTALLY

Da hab ich doch endlich mal ein bezahlbares Exemplar an Land gezogen von dieser ersten Platte aus dem Hause Sub Pop, die sich zwar Hundert nennt, aber eigentlich doch nur die Nummer zehn hat. Die ersten neun Ausgaben waren aber noch Hefte und Kassetten, da Sub Pop eigentlich erst ab 1988 ein Record Label wurde und vorher nur ein Fanzine war.

Dafür, dass das eine 25 Jahre alte Platte ist, die wohl eher in den unaufgeräumteren Regalen dreckigerer Zimmer herumgeflogen sein dürfte, ist ihr Zustand eigentlich erstaunlich gut: Die Kanten des Covers sind zwar abgeschabt, die Innenhülle durchgewetzt, die Ecken des Textblatts dünn und eselsohrig, und das Vinyl selber schon ein wenig fleckig und von feinen Linien durchzogen. Das schadet aber weder der Lesbarkeit der großen knallfarbigen Lettern noch dem ohnehin nicht glaskaren post-punkigen Sound, denn größere Kratzer, Knicke, Risse oder Dreckflecken gibt es nicht.

Und was gibt’s zu hören? Es quietscht, und eine verzerrte Stimme macht den Hassprediger. Dann geht es weiter mit Geholper und Geknarze und unmusikalischem Gegröle, dass einem das Herz ganz weit wird und man kurz geneigt ist, seine späte Geburt als Manko zu werten. Aber was hätte ich wohl Mitte der Achtziger Jahre im Tal der Ahnungslosen von solcher Musik mitgekriegt? Frühere Geburt alleine hätte also nicht geholfen, ein Orts- oder Geschichtswechsel wäre auch nötig gewesen, aber dann wäre auch alles andere ganz anders gewesen, und ich hätte doch nur sowas wie Depeche Mode gut gefunden. Was ja kein Beinbruch gewesen wäre, aber dann hätte man sich den Aufwand auch sparen können, denn von Depeche Mode wusste man auch in Dresden.

Zwischenzeitlich nehmen aber die synthetisch erzeugten Neue-Welle-Spielereien zu und überhand, dass man gar nicht glauben mag, es hier bei diesem Seattler Label mit dem späteren Geburtshelfer des Grunge zu tun zu haben. Das alles bleibt aber crazy und noisy genug, um nicht zu nerven.

Sonic Youths »Kill Yr Idols« ist die reguläre Version von der gleichnamigen EP aus dem Jahr 1983, hört sich aber für mich beim ersten Hinhören ganz anders an. Welche Version hab ich denn da im Ohr? Vielleicht die Live-Version namens »I Killed Christgau With My Big Fuckin’ Dick« von der legendären Forced-Exposure-Single? Oder eine der anderen Live-Versionen, die auf den verschiedenen Bootlegs herumgeistern?

Seite 2 endet mit einer Endlosrille.

SUB POP: the new thing: the big thing: the God thing: a mighty multinational entertainment conglomerate based in the Pacific Northwest

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Tracks

  1. Spoken Word Intro Thing [Steve Albini]
  2. Greatest Gift [Scratch Acid]
  3. Nothin’ To Prove [Wipers]
  4. Kill Yr Idols [Sonic Youth]
  5. Bananacuda [Naked Raygun]
  6. Gila [U-Men]
  7. Smile On Your Face [Dangerous Birds]
  8. Church In Hell [Skinny Puppy]
  9. Go At Full Throttle [Steve Fisk]
  10. Itsbeena [Lupe Diaz]
  11. Impact Test [Boy Dirt Car]
  12. Real Men [Savage Republic]
  13. On Day Of The Factory [Shonen Knife]

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