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For Robert Smithson

Ich hab mir mal wieder eine CD mit einer Zusammenstellung von ganz unterschiedlichen Aufnahmen des sonicyouthschen Gitarristen mit italienischem Migrationshintergrund geleistet.

Das erste und namensgebende Stück der CD stammt aus dem Jahr 1994 und ist mehr als eine halbe Stunde lang. Zu hören gibt es glockengleiches Noise-Gewaber, himmlisches Sausen und zartes Summen, zunächst recht harmonisch oder zumindest tendenziell tonal, später kommt dann aber doch in Wellen an- und abschwellend infernalisches Geklimper und brachial verzerrter Krach hinzu. Offenbar spielt Lee Ranaldo seine Gitarre hier ab und zu auch mit dem Cellobogen, wie er das später auf jeden Fall hie und da zu tun pflegt.

Danach folgen zwei kürzere Stücke, eines aus dem Jahr 1995, bei dem er sich von seinen Bandkollegen Thurston Moore und Steve Shelley begleiten lässt, und das im Grunde so klingt wie das erste, und eines aus dem Jahr 1991, das als Soundtrack für einen gleichnamigen Film dient und sein verwaschenes Gitarrenspiel mit seinen gesprochenen Beat-Poesie-Texten verbindet.

Das vorletzte Stück kenne ich schon von der Guitarrorists-Compilation, auf der auch die anderen beiden Sonic-Youth-Gitarristen solo zu hören sind, und ist ein nettes kleines einfaches unprätentiöses Stück Akustik-Geklampfe aus dem Jahr 1990 und war – wie ich soeben aus dem Booklet erfahre – als Soundtrack zu einem Film seiner Frau Leah Singer gedacht.

Zum Schluss spielt und singt er – warum eigentlich? – ein Stück von John Lennon, das nach einem ganz kurzen Gitarren-Quietsch-Anfang zu dämlichem Piano-Rock verkommt. Wenn nicht Lee Ranaldo dranstehen würde … Schlagzeug spielt ein Mann mit dem Namen Epic Soundtracks.

Auf dem Cover ist das Foto einer Land-Art-Installation (sagt man Installation?) von Robert Smithson namens Amarillo Ramp zu sehen. Auf dem Booklet vorne klebt ein Aufkleber vom Vertrieb drauf, auf dem Jewelcase hinten klebt ein weiterer Aufkleber, und in den Barcode ist ein Loch gestanzt: es ist ein Promotions-Exemplar.