Sleeping People

Band
Sleeping People
Format
LP
Jahr
2005
Label
Temporary Residence
Kennung
TRR 84
Zusatz
Faltblatt

Krischan am

Die schlafenden Menschen machen coolen Math-Rock!

Weil man ja als Orientierung bei neuer Musik gerne auf Vergleiche mit bereits bekanntem zurückgreift, um die Orientierung und Einsortierung zu erleichtern, behaupte ich mal, dass die Musik von Sleeping People irgendwo zwischen Billy Mahonie (dichter und flotter), Don Caballero (nicht so gniedelig) und Rumah Sakit (nicht so vertrackt und auch weniger dynamisch; das sehr ruhige und sehr laute fehlt) pendelt: Schnell gespielte Gitarren mit simplen Melodien voller abgestoppter Töne und weiter Tonsprünge, sich in Schleifen wiederholend, zwischendurch auch mal fette Akkorde, dazu ein rasendes Schlagzeug, das vertrackte, aber meist nur scheinbar ungerade Rhythmen voller unerwarteter Breaks spielt, und ein groovender Bass … halt der typische instrumentale Math-Rock, der mehr auf rhythmische Muster, Strukturveränderungen und Überlagerungseffekte der Spuren guckt als auf Melodie oder gar Tanzbarkeit.

Und siehe da: der Bassist Kenseth Thibideau ist auch der von Rumah Sakit. Außerdem spielt eine niedlich asiatisch aussehende Frau mit, was in dieser kopflastigen Sparte der Rockmusik wohl wirklich immer noch sehr selten ist.

Entdeckt habe ich diese Band aus San Diego bei last.fm, wo sie immer wieder bei den anderen Math-Bands in der Liste der »Ähnlichen Künstler« auftaucht. Und sie wurde der Hauptgrund für meine Bestellung bei Temporary Residence. Hierzulande sind die Platten ja nicht zu bekommen (Wer kennt die schon?), und bei ein paar Platten mehr lohnt sich dann auch der teure Versand: die Platten selbst kosten ja umgerechnet nicht mal zehn Euro. (Ich hatte aber natürlich nicht an den heutzutage immer noch existenten Zoll gedacht, der seine Hand dann auch noch mal ganz weit aufgemacht hat!)

Das Cover zeigt lauter Töpfe von oben. Bei genauem Hinsehen entdeckt man überall die Arme des Fotografen in den Spiegelungen sowie die Schrift des Bandnamens als Foto-Maske.

Ganz zum Schluss kommt auf einmal ein ganz kurzes Lofi-Folk-Fragment mit Banjo und Cello oder so, das überraschend und nett nach Papa M klingt.

Fetzt! Aber komischer Bandname, oder?

Tracks

  1. Blue Fly Green Fly
  2. Nasty Portion
  3. Fripp For Girls
  4. Technically You …
  5. Nachos
  6. Johnny Depp
  7. (untitled)

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