krischanski.de

You can’t throw me to the lions,
I’m Charlton Heston!

Vor mehr als fünfzehn Jahren hat der Schulfreund unserer Schwester uns mit den ersten Punkplatten versorgt – auf Kassette, falls sich noch jemand erinnert. Uns: das waren mein Zwillingsbruder und ich. Zusammen in einem Zimmer wohnend, haben wir fast alles mehr oder weniger geteilt, so auch den Musikgeschmack. Den wir uns durchaus von (den Freunden) unserer Schwester abgeguckt haben: nach AC/DC und Motörhead (da war so’n MZ-Fahrer aus in der Nähe von Leipzig) kamen Dead Kennedys und ein Dischord-Sampler. Und eben die diversen Nebenprojekte mit und von Jello Biafra: Lard, D.O.A., Tumor Circus. Später haben wir uns die meisten dieser Platten selber nochmal gekauft, aber auch da haben wir uns noch schön abwechselnd rein geteilt; und die Platten von Lard sind irgendwie alle bei meinem Bruder gelandet. Ich fand das ja eigentlich schon damals Quatsch, sich für die nächsten zweidrei Jahre da reinzuteilen, weil später will man ja vielleicht doch alle Platten selber haben, aber Stephan bestand irgendwie drauf …

Aber jetzt gibt’s ja Internet und eBay, und der Krischi kauft sich die ollen Platten von damals alle nach. So auch diese alte Rungsplatte mit Dead Kennedys’ Jello Biafra und den Leuten von Ministry. Industrial-Punk mit politisch-satirischen Texten. Großes Faltblatt. Feine Sache.

»Forkboy« und »Bozo Skeleton« sind immer noch Ohrwürmer. Der Rest aber eigentlich auch! »They’re Coming To Take Me Away« dagegen ging mir mit sechzehn ordentlich auf den Wecker, heute aber find ich dieses ewige Generve wie aus der Klappsmühle ziemlich witzig. Und der Anfang von »Can God Fill Teeth?« erinnert mich immer wieder daran, dass es von Herrn Biafra ja auch etliche Spoken-Word-Platten gibt – hat damit jemand Erfahrung?

May the farce be with you!