Der Schnee, der heute früh vom Himmel fiel, sah – wie ich mit einem Blick auf meinen schwarzen Handschuh zunächst verblüfft, dann ungläubig, aber schließlich begeistert feststellte, dem Juri zeigte und der ans Taschentelefon geklingelten Mama erzählte – tatsächlich aus wie aus dem Bilderbuch: feste, regelmäßige, mehr oder weniger komplex ausgeformte, sechseckige bzw. sechsstrahlige Sternchen von zwei bis fünf Millimeter Durchmesser, etwa so dick wie dickeres Papier. Sie fielen recht schnell, leicht schräg, aber geradlinig und erzeugten auf Anoraks und altem Buchenheckenlaub ein knisternd raschelndes Geräusch.
Nach acht Uhr wurden die Flocken dann größer und weicher und fielen häufiger als die sonst bekannten Konglomerat-Batzen herunter.
Krischan am 20. Februar 2009
Es hat bis jetzt nicht aufgehört zu schneien. Aber jetzt taut es langsam.
Und ich bin schon ganz gespannt, wie es jetzt die Navigationsleiste auseinanderzieht, weil der lange Artikel-Titel in die neuen Kommentare muss …
Krischan am 20. Februar 2009
Yo! Sieht cool aus.
Krischan am 23. Februar 2009
Übers Wochenende gab es also mehrere Wechsel zwischen ohne Pause weiterfallendem Schnee, Tauwetter, nächtlichem Überfrieren und erneutem Schneefall. Seit gestern nachmittag gewinnt aber das Tauwetter, und die Fußwege sind zum Großteil schnee- und eisfrei, dafür aber mit Splitt gepfeffert – nicht gut für die Schuhe!
Krischan am 23. Februar 2009
Schön, auch mal übers Wetter geredet zu haben. War nur leider ein Monolog.
anja am 23. Februar 2009
Na ja, gibt’s denn etwas Langweiligeres als übers Wetter zu reden?
Krischan am 24. Februar 2009
Aber ja: über Fußball, Oscar-Verleihung, Promi-Hochzeiten, Autos, Finanzkrise, das gestrige Fernsehen, … reden zum Beispiel.
baoma am 24. Februar 2009
das hört sich nach thermodynamischem gleichgewicht an. warum die sterne allerding so dick geworden sind, müssen wir den kristallwachstumstheoretiker jopa fragen.
JOPA am 26. Februar 2009
Die Anisotropie beim Kristallwachstum hat ihre Ursache in den Bindungskräften im Kristallgitter. Diese kann durch Zusatzstoffe völlig neue Verhältnisse bekommen, wie man von vielen Mineralien weiß (Oktaeder des sonst hexaedrigen Flussspats zum Beispiel). Das ist hier ein klassisches Beispiel für die Schlager-Behauptung, dass Berliner Luft etwas Besonderes sein soll.
Da sowohl die Dicke größer als auch die Verästelung (Dendriten) kleiner gewesen sein sollen, gibt es schon zwei sensorisch voneinander unabhängige Hinweise darauf, dass die Anisotropie abgeschwächt war und zu den zwei von der gleichen Ursache herrührenden Ergebnissen führte.
Dem Beobachter ein Kompliment für die Wahrnehmung des Besonderen. Ist ein Exemplar im Kühlfach aufbewahrt oder wenigstens fotografisch hinterlegt worden? Oder klappt die elektronische Abfrage des zerebralen Bild-Speichers bei Euch schon?
Professor JOPA
Krischan am 27. Februar 2009
Da muss ich doch so langsam mal zurückfragen, wie eine richtige, gewöhnliche, den theoretischen Modellen entsprechende Schneeflocke eigentlich aussehen sollte bzw. was an den von mir beschriebenen so außergewöhnlich ist. (Meine Begeisterung zielte ja genau auf diese von mir vermutete völlige und unnatürliche Modellentsprechung und -haftigkeit.)
Krischan am 27. Februar 2009
Ein Blick in die Wikipedia bestätigt mir zumindest, dass die Größe erheblich ungewöhnlich war, da ordentliche Schnee-Kristalle eigentlich nur einen Zehntelmillimeter groß sind und lediglich die verklumpten Flocken fünf Millimeter groß werden.
Aber die Anzahl der Verästelungen war mit sechs genau richtig!