Sonic Youth darf gleich anfangen. Mit dem Anfangstitel ihres seinerzeit neuen Albums »Murray Street«. Was ja auch schon wieder mehr als zehn Jahre her ist. War damals irgendwas mit Fußball? Oder mochten die Leute in der Marketing-Abteilung von Interscope das Coverbild und den Titel einfach nur so?
Direkt im Anschluss ein Song der zwischenzeitlich sehr geilen Trail Of Dead, der aber nicht ganz an »Mistakes & Regrets« heranreicht. Irgendwie wartet man die ganze Zeit vergeblich auf Änderungen in Melodie und Intensität, die aber nie eintreffen. Keine Befreiung, keine Entwicklung, keine Bögen und Zirkelschlüsse, sondern merkwürdiges Verharren in unfertigen Schwebezuständen. Ein Manko aller folgenden Alben der Band. Trotz tollem Sound und tollem Gesang und allem.
Dann wirds metallischer, aber nur bei den Gitarren: komische Mode, auf so fette Fundamente derart nett zu singen. Wobei die Mode genaugenommen im Kombinieren verschiedenster Gesangsstile möglichst vieler Sänger besteht, es wird also auch gebrüllt, gekreischt und gegrunzt, aber das nettere Singen behält merkwürdigerweise immer die Oberhand. Wegen Radio und Musikfernsehen? Bestimmt. Hat ja bei den ganzen komischen Westküsten-Surfpunk-Pop-Bands auch geklappt. Von denen hier selbstverständlich auch noch ein paar Zwillingsbrüder-Klone auftreten.
Der Enhanced-Teil der CD enthält ein Video von No Doubt: »Hella Good«. Bei der Band wird ja auch immer was von Punk- und Ska-Hintergründen postuliert, die im düsteren Schwarzweiß-Filmchen natürlich auch hinreichend deutlich in Szene gesetzt werden, sich aus der dämlichen Rummelplatz-Tanzmusik dann aber nirgends heraushören lassen.
Tracks
- The Empty Page
- Relative Ways
- Running From Me
- Mean Girl
- Of The Room
- Drug Related
- Slob
- Just Got Wicked
- Basement
- Demon Speeding
- Millionaire