All Tomorrow’s Parties 3.1

Band
various artists: Sonic Youth / The Stooges / The Magic Band / Spoon / The Shins / Modest Mouse / Elliott Smith / Daniel Johnston / The American Analog Set / Electrelane / Deerhoof / Jackie-O Motherfucker
Format
CD
Jahr
2005
Label
ATP
Kennung
ATPR CD 16
Zusatz
DigiPak, Poster

Krischan am

Curated by Matt Groening

Dass da der »Simpsons«- und »Futurama«-Macher seine Finger im Spiel hat, sieht man ja nicht nur am Cover, sondern vermutet es auch aufgrund der eigenartigen Songauswahl für Sonic Youth, die diese Compilation zum 2003-er Festival mit ihrer verschepperten Variante der Titelmelodie zur kultigen (Aua!) Fernsehserie eröffnen dürfen. (Auf der Simpsonic-CD heißt der Song »The Simpsons End Credits Theme«; den Titel habe ich hierher übernommen, obwohl auf dieser CD hier eigentlich nur »Simpsons Theme« steht.)

Danach kommt komischer Blues-Rock mit Bläsern, diese eklige Sorte für alte Männer mit Lederweste und schütterem Pferdeschwanz, der aber von den Stooges (Ist das Iggy Pop am Mikro?) sein soll, gefolgt von viel coolerem Bratzel-Rock im Psychobilly-Sound, der von der Magic Band sein soll. Oder sind die Titel vertauscht?

Die Jungs von Spoon spielen immer noch ihren typischen angerauten Gitarren-Indie-Pop, während die Shins da schon sehr viel freundlicher daherkommen, wohingegen Modest Mouse zwar von Arschlöchern singen, aber nichts desto weniger recht nett klingen. Wenn auch auf ihre ganz eigene Art schräg. Aber nicht mehr so schräg wie früher noch: das ist auch klar.

Mit Elliott Smith, der kurz nach dem Festival im Herbst 2003 ums Leben kam, kippt die Stimmung schon ein wenig ins Melancholische, aber Daniel Johnston kann überhaupt nicht singen, schreibt und spielt jedoch dermaßen beeindruckend schöne und selbstverständlich todtraurige Songs, dass es mich immer wieder verwundert. Und berührt.

The American Analog Set bringt eine Mischung aus elegischem Post-Rock und fluffigem Gitarren-Pop, der mir letztlich ein wenig zu unentschieden ist, und Electrelane knörmeln albernen Elektromist mit großformatig vielstimmigem Gesang zusammen.

Deerhoof beginnen mit dem Standard-Sound innovativer Elektrobands, machen dann aber aus Beats, Blobs und Keyboards sowie vor allem dem schrägem Pieps-Gesang der japanischem Sängerin etwas ganz anderes als Jackie-O Motherfucker mit seinem lautmalerischen Klangteppich, der erst nach mehr als fünf Minuten so ganz allmählich in halligen Post-Rock übergeht.

Solch einen famosen Musikgeschmack hätte ich dem Meister des gelben Überbisses gar nicht zugetraut. Aber wieviel davon hat er denn wirklich selbst ausgesucht? Wer weiß das schon!?

(Eigentlich verbt eine Band ja im Singular.)

Tracks

  1. The Simpsons End Credits Theme [Sonic Youth]
  2. Fun House [The Stooges]
  3. Dropout Boogie [The Magic Band]
  4. The Two Sides Of Monsieur Valentine [Spoon]
  5. Young Pilgrims [The Shins]
  6. Bukowski [Modest Mouse]
  7. Pictures Of Me [Elliott Smith]
  8. Syrup Of Tears [Daniel Johnston]
  9. Come Home Baby Julie, Come Home [The American Analog Set]
  10. The Valleys [Electrelane]
  11. Desapareceré [Deerhoof]
  12. Drake Hotel [Jackie-O Motherfucker]

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