The Red Thread

Band
Arab Strap
Format
LP
Jahr
2001
Label
Chemikal Underground
Kennung
CHEM 050
Zusatz
Klappcover, bedruckte Innenhülle

Krischan am

Ah. Oh. Der rote Faden.

Die Platte wollte ich schon länger mal haben. War aber immer arschteuer, und sooo wichtig war sie mir dann auch nicht. Obwohl sie ja auch so ein kleines Erweckungserlebnis war, als Lars sie mir seinerzeit mal vorgespielt hat. War bis dahin gar nicht mein Ding, so was ruhiges und sehr langsames und ohne verzerrte Gitarren, sondern eher aus der elektronischen Ecke kommendes. Aber Mogwai kannte ich da glaub ich schon, da hatte ich doch von den Jungs eine Platte zum Geburtstag bekommen, und da ist Arab Strap ja nicht mehr so weit von weg …

Und Gitarre ist ja auch dabei. Mit schönen Fingerquietschern beim Grifferutschen. Aber den Charakter bestimmen dann doch vielmehr die dezenten Elektro-Beats, der weiche Bass, die Störgeräusche und Schwurbel-Sounds und vor allem freilich der genuschelte und schön nach hinten gemischte Sprechgesang des im drogeninduzierten Halbschlaf befindlichen Aidan Moffat. (Ein paar der Störgeräusche stammen hier in meinem Fall aber von der Platte selber, weil: deswegen war sie ja ein bisschen billiger als sonst, weil sie gut hörbar knistert und knackst. Aber das gehört bei Platten einfach dazu, lässt sich auf die Dauer kaum vermeiden, wenn man nicht allzu penibel mit ihnen umgeht, stört mich normalerweise nicht so sehr.)

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Das Klappcover ist übrigens kein normales Klappcover mit Ausgängen an den Außenseiten, sondern mit nur einer Tasche auf der rechten Seite, die sich aber zum Mittelfalz hin öffnet. Die linke Seite ist nur so ein einfacher Pappdeckel zum Drüberklappen. Damit die Platte vor unbeabsichtigtem Herausfallen bewahrt wird. Oder damit es wirklich umständlich wird, die Platte da rauszuholen. Oder weil es schön aussieht. Oder einfach weil es möglich war.

Sehr schön jedenfalls. Geile Platte. Noch nicht so dämlich poppig wie die späteren, aber im Gegensatz zu den abwechslungsreicheren und experimentelleren Vorgängern schon ein bisschen eingängiger hörbar in Richtung Indie-Pop.

Die Texte drehen sich – passend zum Bandnamen – in nicht unerheblichem Maße um sexuelle Dinge, was mich aber weder besonders begeistert noch irgendwie stört. Ich versteh halt die Details auch nicht (und interessiere mich üblicherweise ohnehin nicht übermäßig dafür, was die Bands alle so singen), sollen sie doch erzählen was sie wollen, wird schon in Ordnung gehen mit den Heinis, sexistische Chauvinisten sind es aller Wahrscheinlichkeit nach eher nicht.

Tracks

  1. Amor Veneris
  2. Last Orders
  3. Scenery
  4. The Devil-Tips
  5. The Long Sea
  6. Love Detective
  7. Infrared
  8. Screaming In The Trees
  9. Haunt Me
  10. Turbulence

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