Solitude

Band
C4Space
Format
7"
Jahr
1997
Kennung
IO 095
Zusatz
Nr. 159/500, transparent-oranges Vinyl

Krischan am

Weil ich doch grad an der Goo-International-Website herumgebastelt und dabei festgestellt habe, dass ich die beiden dort aufgeführten C4Space-Singles gar nicht selber besitze, sondern früher offenbar Katharinas Exemplare eingescannt hatte, die aber in keinem repräsentablen Zustand sind, habe ich versucht, sie auf der Band-Website zu bestellen, die aber seit zehn Jahren nicht mehr gepflegt wird. Aber der Eddi ist ja mit seinem Studio auf Facebook zu finden, und nach einigen Tagen hat er sich auf meine Anfrage hin zurückgemeldet und mir schließlich die beiden Singles nach Berlin geschickt.

C4Space war ja lange meine liebste Dresdner Band, mochte ich doch eigentlich immer schon melancholisch düstere bis psychedelische Gitarrenmusik, die zwischen fettem Rock und süßem Pop chargiert, nicht wirklich modern, aber auch nicht richtig altmodisch. Wobei, sie waren natürlich schon in die Zeit passend und den typischen Dresdner Sound ausmachend, auch schon als Cosmic Comic Connection Cowboys. Den Namen fand ich immer so naja, halb lustig, halb albern, hab sie aber mehrfach live gesehen, in der Scheune und so, da haben sie mich immer in den Bann gezogen. (Dass die alle vorher bei viel raubeinigeren Bands gespielt haben, wusste ich damals gar nicht.)

»Solitude« beginnt mit knisternden Geräuschen, die man erst auf staubiges Vinyl zu schieben bereit ist, dann aber als gewolltes Hintergrundgeräusch erkennt, vor dem sich der sanfte Gesang und die leise tröpfelnden Gitarrentöne ausnehmend gut machen. Melancholischer Gitarren-Pop mit leichtem amerikanischem Einschlag, vielleicht wegen der etwas blechbäuchern klingenden zweiten Gitarre, oder ist das der Bass mit höheren Tönen? Kein lautes Ende, wenig Gesang, kaum auszumachende Entwicklung, aber gemütlich ist es, wenn man es so formulieren möchte.

Vor »Matiamu« kommt der Film-Sample aus »Dark Star«, von dem ich immer nicht weiß, in welchem Lied welcher Band es auftaucht: »Herzlichen Glückwunsch, Sie haben sich zur Reinigung des Aufzugs entschlossen!« Was dann folgt, ist viel rockiger als das Stück auf der A-Seite, hier agieren dicke Gitarren mit Verzerrer an, in mittlerem Tempo vor sich hinbretternd, aber ohne Gesang. Nach diversen Abfolgen der zwei bis drei Themen ohne große Steigerung endet das Stück dann aber recht schnell wieder.

Die beiden Stücke zeigen in ihrer Mischung eigentlich recht exemplarisch das musikalische Spektrum der Band: typische Neunzigerjahre-Gitarrenmusik mit Touch in Richtung Siebziger, was die psychedelischen Momente angeht, und in die Achtziger, was die düstere Stimmung angeht. Beide Titel stammen übrigens vom Album »Pale«, wer also die (wirklich sehr gute) CD schon hat, braucht diese Single eigentlich nicht mehr.

Tracks

  1. Solitude
  2. Matiamu

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