or Slavonic Dances, if you prefer.
Ah geil, die Platte ist neu erschienen. Eine der zwei besten, aus der guten alten Zeit, als John Darnielle noch alleine auf seiner Akustik-Klampfe herumgedroschen und leicht übersteuert in sein Mikro geknarzt hat. Bisschen leiser wirds auch mal, und sowas wie ne quietschig gespielte Geige ohne Tremolo darf auch mal mittun. Oder isses ein Cello? Und bei einigen Songs auch Schlagzeug und ein billiges Flohmarkt-Keyboard und einzelne Töne einer traurigen Melodie-Gitarre, ganz zu schweigen von einer quietschenden Mundharmonika, herrlich. Sonst aber lofimäßige Reduzierung auf die scheppernd und mit Inbrunst zerschrammelte Gitarre und die Stimme: schneidend oder vor Ergriffenheit zitternd, agitierend und skandierend …
Er erzählt da offenbar auch schöne Geschichten, lustig und/oder dramatisch, ich verstehe immer nur einzelne Wörter, aus denen ich mir eigentlich nix ganzes zusammenreimen kann. Aber das Sendungsbewusstsein hat eindeutig was von einem manischen Wanderprediger. Nicht dass ich einen kennen würde, aber wie wenn nicht so soll man sich einen vorstellen?
Wobei das jetzt schon wieder klingt, als wären da nicht auch die still anrührenden Songs. Die aber ebenso wie der Rest näher am klassischen amerikanischen Singer-Songwriter-Song sind, als die der anderen Spezis, die mir da so als Referenz einfallen: Lou Barlow, Bob Pollard, Cat Power, Billy Bragg. Aber nicht ganz so cowboyhutmäßig amerikanisch wie Will Oldham, Papa M oder Jason Molina. Und nicht so schottisch wie Alasdair Roberts. Nick Drake? Kaum.
Dass das Songwriting jetzt besonders ausgefallen wäre, könnte ich gar nicht behaupten, auch das Gitarrenspiel erhebt in meinen unkundigen Ohren keine Ansprüche auf handwerkliche Raffinesse, es wird wohl eher die Art des Vortrags und die Qualität der Aufnahme sein, in der ein wesentlicher Teil der Wirkung liegt, die das Zeug auf mich ausübt. Aber eben nur das alte Zeug. Das neue ist jetzt immer mit kompletter Rockband und damit nur noch so komischer Poprock.
Fümmunzwanzig Jahre alt, das gute Stück. Also original, aber jetzt nochmal ganz neu bei Merge rausgekommen, dem Label der ehemaligen Bandkumpels des neuen Mountain-Goats-Schlagzeugers quasi. Wird ja von den Superchunk-Tüpis betrieben.
Sixteen new songs from your earnest friends,
The Mountain Goats,
to be sung at the base of trees in Vancouver, Bombay, New Albany, Hull, Delft, Dar es Salaam, et cetera.
Fein!
Kann ich jetzt bitte die »Full Force Galesburg« auch noch haben?
Tracks
- Jaipur
- Elijah
- Trick Mirror
- Island Garden Song
- The Coroner’s Gambit
- Baboon
- Scotch Grove
- Horseradish Road
- Family Happiness
- Onions
- Blue Jays And Cardinals
- Shadow Song
- There Will Be No Divorce
- Insurance Fraud #2
- The Alphonse Mambo
- We Were Patriots