Gleich noch so’n Ding, die gabs im Doppelpack. Von der hier weiß man aber keine Nummer, nur auf der Kassette steht so eine 30 aufgedruckt, die hat aber sicher nichts zu bedeuten, zumindest nicht im Zusammenhang mit dieser Veröffentlichung.
Alberner Rock mit Duett-Gesang, visualisiert mit schnellen Schnitten, dynamischen Kamerabewegungen und großen Schlangen: sowas gehört auch zu SST? Hat aber Kevin Kerslake gedreht, von dem gibts ja auch Sonic-Youth-Videos.
Das nächste Video ist auch von ihm: verwackelte und unscharfe dunkle Bilder, das Tour- und Bühnenleben der countryesken Indie-Band abbildend.
Viel flotter geht es dann endlich mit den abgefahrenen Zügen zur Sache: Live-Bilder werden mit Alltags-Schnipseln aus der Großstadt verschränkt.
Blast schreiben sich mit einem albernen Apostroph, rocken aber einen ordentlichen Hardcore-Punkrock runter, während der glatzköpfige Sänger mit einem Surfbrett herumpost. Im Abspann werden die Bandmitglieder mit Namen vorgestellt.
Sonic Youths Video ist auch wieder von Kevin Kerslake: es zeigt sich überlagernde falschfarbene Bilder aus dem Proberaum der Band, was zu dem kurzen schwirrenden Songfragment eigentlich ganz gut passt.
Mike Watt und die Feuerhosen sind unter freiem Himmel zu bewundern, wo sie in einer kleinen sonnendurchfluteten Beton-Arena eine Live-Auftritt mimen: ohne Kabel, Mikros oder gar Publikum, das der hippeligen Musik folgen könnte.
Das Ding von Bl’ast (hier mit Ausrufungszeichen: Bl’ast!) kommt dann am Ende auf einmal nochmal.
Die Abspanne mit den Credits kommen diesmal zum Teil vor den Videos und sind also Vorspanne, dafür sind die Pausen erstaunlich lang.
Diese Kassette steckt im Unterschied zu der anderen noch im originalen Pappschuber, auf dem derselbe Aufkleber pappt wie auf der Kassette selber. Und auf dessen Schmalseite jemand mit Filzstift »Sonic Youth« geschrieben hat. Um hier nochmal die Gewichtung klarzustellen.
Geschickt bekommen hab ich die guten Stücke übrigens aus US-Amerika, und zwar das erste mal bei vollem Bewusstsein mit dem Global Shipping Program von Ebay, bei dem die Verkäufer wohl nur den Inland-Versand bezahlen und sich nicht um die Zollsachen kümmern müssen, der Käufer dafür recht hohe Versandkosten und ausnahmslos immer (?) und schon beim Kauf Zollgebühren entrichten muss. In diesem Fall überstiegen die Versand- und Zollgebühren zum Beispiel den Kaufwert. Dafür werden die Sachen dann in Kentucky möglicherweise aus- und neu verpackt und mit den nötigen Papieren versehen nach Übersee verschifft. Und zwar begleitet von etlichen wichtigtuenden Status-E-Mails und erstaunlich schnell. Das manchmal sehr zeitaufwendige Nachverzollen entfällt, und ausgeliefert werden sie nicht von der Post, sondern von Hermes. Hab jetzt also keine echt negativen Erfahrungen gemacht, aber meine Bedenken bleiben. Werde ich in Zukunft ein Auge drauf haben.
Tracks
- Snake Handler
- Happy Nightmare Baby
- Temporal Sludge
- Surf And Destroy
- Beauty Lies In The Eye
- Brave Captain