A Collection Of Current And Forthcoming Smalltown Supersounds mit interessanten Momenten.
Das erste Stück von Mental Overdrive fängt mit verhaltenen, chilligen, fast esoterisch anmutenden Soundtrack-Klängen an, verdutzt kurz mit einem kindlichem Lalala, baut sich dann aber im Laufe der Minuten immer weiter auf, wird immer fetter und ist nach spätestens drei Minuten uninteressant, weil eben typische Elektronik-Musik. Aber immerhin kein billiger Proleten-Techno.
Etwas tanzflächentauglicher kommt es danach mit Kim Hiorthøy, der von Anfang an sehr auf die Beats setzt. Melodien, Effekte, Rhythmen und Geräusche werden dann aber über die mehr als elf Minuten recht komplex verwoben. Sagt mir trotzdem nix.
Jaga Jazzist, die ich bislang nur von der Fishtank-Zusammenarbeit mit Motorpsycho kenne, erinnern mich sehr stark an Mogwai und Sigur Rós und diese ganze Post-Rock-Ecke: Gitarre, verhalltes Klavier und Bläser in langen, jazzig mehrstimmigen Melodiebögen, in Lautstärke und Intensität allmählich an- und wieder abschwellend. Feine Sache!
Und Toy klingen tatsächlich nach Trickfilm-Vorspann-Musik: alberne Keyboard-Sounds, einfache Melodien, lustige Effekte und Geräusche. Und nach weniger als vier Minuten ist schon wieder Schluss.
Motherfuckers, Shit, Suckers – so geht’s dann beim nächsten Stück weiter. Kopfnicker-Techno mit durch die Elektro-Mangel gedrehten Gesangs-Samples. Käse.
Bei Sir Dupermann regnet es wieder jede Menge komische Geräusche auf vertrackte Ethno-Jazz-Beats. Mittendrin eine Melodie, die ich kenne; mal sehen, ob mir noch einfällt, woher … irgend sowas altes, aus der Pionierzeit der Elektronik-Musik, in der ich mich nicht genügend auskenne, um Namen nennen zu können. Kraftwerk ist es nicht.
Danach dann ein Jazz-Saxophon auf elektronischem Geräusche- und Beats-Teppich, der sich zwischendurch in orientalische Orchester-Musik verwandelt. Gefällt mir gut, aber irgendwie wird mir nicht klar, wo die Melodien eigentlich hin wollen.
Kim Gordon nölt und ningelt gekonnt atonal, wie man es zum Beispiel in Ansätzen vom Song »Contre Le Sexisme« kennt. Hier geht das zusammen mit Free-Jazz-Saxophonist Mats Gustafsson und anderen Geräusche-Machern über eine Länge von mehr als acht Minuten, die wirklich schwer zu ertragen sind. Aber vielleicht würde ich die Kunst besser verstehen, wenn ich den Text besser verstehen würde? Einfach mal hinhören!
Zum Schluss kommt asiatisches Geklöppel und Geklimper (ich kenne die Instrumente nicht, klingt aber sehr authentisch asiatisch) mit Alltagsgeräuschen und Kinderstimmen vom Hof. Nett.
Tracks
- New Clear Day
- You Know The Score
- Plym
- Decorama
- Hasta Luego, Manchego (Martin Hontveth Remix)
- Samlefamle
- Tics
- Part 9 – Voice
- Joy