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Ein Indie-Label aus Ljubljana hat hier zwei Auftritte von Sonic Youth aus den Achtzigern im selben Ort auf eine Kassette gepackt.

Zuerst war ich ein bisschen verwirrt, weil hier irgendwie etliche Label-Namen durcheinandergewürfelt werden: Im Text tauchen die beiden Namen Založil FV und Škuc Forum auf, das Logo liest sich aber als FV Založba. Offenbar ist aber nur das letztere der richtige Name (darauf haben sich die Leute bei Discogs ja auch geeinigt), und das Forumdings ist vielleicht als Gebäude nur Teil der Adresse, und das mit der il-Endung einfach eine andere Schreibweise, wahrscheinlich als Adjektiv oder so.

Ob das jetzt das ’88er Original ist, möchte ich aber gern bezweifeln. Zwar sieht die Kassette selbst hinreichend altmodisch aus, und das Inlay und die Aufkleber auf der Kassette sind professionell gedruckt, ersteres auch ordentlich mit Rille gefalzt. Aber das Papier ist ohne jeden Knick und auf der Rückseite blütenweiß und auch sonst ohne jeden Gilb. Das Papier, das ich aus der DDR der Achtziger kenne, wäre anders gealtert. Und das auf der Kassette ist eher ein Aufkleber aus glänzendem Kunststoff. Also ist das doch mit Sicherheit ein Nachbau aus den letzten Jahren.

Ob eigentlich die sehr teuer gehandelten Varianten, die ab und zu auf eBay auftauchen, wenigstens Originale sind? Ich hab das Ding ja über discogs bezogen. Aus Zagreb. Für eine vertretbare zweistellige Summe.

Ach so, was man zu hören kriegt, sind also zwei Auftritte aus den Achtzigern, bei denen die Band in Ljubljana gastiert hat, einmal während der Bad Moon Rising European Tour Two, das andere mal auf der European Sister Tour. Die Qualität ist eigentlich ganz ordentlich, nix berauschendes, aber für Zeit und Ort und Lautstärke wirklich okay.

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Die eine mit Popmusik aus dem Walkman untermalte Pause zum Stimmen der Instrumente hat einen eigenen Eintrag in die Titelliste gekriegt, weil da »Into The Groove« von Madonna läuft. Ich dachte ja vorher, das wäre quasi ein Ciccone-Youth-Stück, aber leider.

Und die Lücke zwischen dem Ende des letzten Songs und dem Ende des Magnetbandes ist unvertretbar lang. Da muss man etliche Minuten warten, bevor das nächste Stück kommt. Hätten sie doch die beiden Konzerte auch sauber trennen können, oder? Und vielleicht hätte »Ghost Bitch« noch mit draufgepasst, dessen jaulender Bass-Anfang noch zu hören ist, bevor der Cut und die Ankündigung zu »Sister« kommt. (Und spricht diese Lücke jetzt eigentlich eher für oder eher gegen die Nachbau-These?)

Auch das letzte Stück in der Liste haben sie mit der Originalband in Klammern versehen, weil das ja schließlich ein Cover ist. Das Original von Crime kenn ich gar nicht, glaubich.

Mindestens die zweite, vielleicht aber auch beide Aufnahmen stammen übrigens aus einer Radio-Übertragung, weswegen auch das Radio Študent auf dem Cover mit vermerkt ist.

Aber sie hätten dem Ding ruhig einen richtigen eigenen Titel geben können.