Freitag mittag um eins, nach den schon längerfristig angesetzten Terminen mit ganz anderen Schöffen, also für uns nochmal ein kurzer Termin. Der sogenannter Schiebetermin vom letzten (und vorletzten) Mal, wir müssen ja die Dreiwochenfrist einhalten, länger darf eine Verhandlung nicht unterbrochen werden. Ich dachte ja vorher noch, da würden nur die Richter und die Staatsanwaltschaft und vielleicht noch ein vertretender Rechtsanwalt zusammenkommen und feststellen, dass man wegen Abwesenheit von wichtigen Personen leider gar nichts machen könne und nochmal unterbrechen, aber das ist so natürlich aus gutem Grund nicht erlaubt. Also wurde in Anwesenheit des Angeklagten und seiner Dolmetscherin (die nicht dieselbe war wie bei den letzten Malen), eines anderen Rechtsanwaltes als in den zwei vorherigen Terminen (der im übrigen auch als erster da war, schon vor uns zwei Schöffen, die wir eine knappe halbe Stunde vorm Termin eintrafen), und mit fünf Minuten Verspätung, weil die Staatsanwältin (die zwar theoretisch auch eine andere hätte sein können, aber dieselbe war wie in den meisten Terminen bislang) den Termin beinahe verschwitzt hätte, aber beim nachfragenden Anruf des Richters, der sich von der Protokollführerin (wie heißt die Position/Funktion denn nun richtig?) noch schnell ihre Nummer geben ließ, schon unterwegs war, also jedenfalls wurde nach der Rückfrage, an den Personalien hätte sich ja wohl nichts geändert, einfach nur das Gutachten zu den aufgefundenen Drogen verlesen, schön langsam, damit die Dolmetscherin auch hinterherkommt. Und danach die Verhandlung wieder unterbrochen, damit sie in drei Wochen dann unter Beteiligung der bislang noch nicht vernommenen Zeugen ein Ende finden kann. Hoffentlich.
Zehn nach eins war also alles schon wieder vorbei. Hat sich ja gelohnt.