Englischer Dokumentarfilm über einen amerikanischen Rentner-Chor, dessen Mitglieder nicht zum alten Eisen gehören wollen und A-capella-Versionen von wilden Rock-Songs singen. Hört sich schrecklich an, ist es aber auch.
Mittendrin versuchen sie sich auch an »Schizophrenia« von Sonic Youth, weswegen ich mich zuständig fühle. Fühlen muss.
Nichts gegen die Idee an sich, aber hier machen sich ein paar Leutchen dermaßen zum Affen, nicht zuletzt durch die betuliche Art, mit der darüber berichtet wird. Wie sie sich die Ohren zuhalten, während sie die Songs das erste Mal vorgespielt kriegen. Wie sie immer lachen und Spaß haben, obwohl sie eher verlegen aussehen. Und wie sie der jungsche Chorleiter immer herumkommandiert. Und sie machen alles mit und gute Miene zum Spiel. Und die Bilder von den strahlenden Tanten im Publikum, die wissen, welche Reaktion von ihnen erwartet wird, und die bei anderer Gelegenheit ihren Kindern bestimmt erklären würden, wie schlimm die Musik und die Texte sind. Würdelos das.
Obwohl, das Ramones-Ding ist gar nicht so schlecht: »I Wanne Be Sedated«. Und überhaupt, den Sister-Song haben sie ja tatsächlich ordentlich umgestrickt. Komisches Arrangement mit Akkordeon. Passt schon. Irgendwie. Und das Fremd-schämen nimmt beim Zugucken nach und nach ab. Man kennt sowas ja aus den dritten Programmen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und stumpft ab.