Goo

Band: Sonic Youth
Format: 2 CD
Jahr: 2005
Label: Geffen
Kennung: 0602498604939
Zusatz: DigiPak mit halbtransparentem Textblatt im Klarsicht-Schuber, 28-seitiges Booklet

Krischan am 23. September 2010

Mein Einstieg in die Klangwelt von Sonic Youth fand vor zwanzig Jahren mit den bei Parocktikum auf DT64 gesendeten Songs dieser Platte statt. Ich seh mich noch im Dunkeln im Wohnzimmer meiner Eltern sitzen und gebannt lauschen. Hab ich ja schon erwähnt.

Trotzdem: Meine ersten Erinnerungen zu diese Album betreffen die Songs »Tunic« und »Titanium Exposé«, die sich dunkel summend und schwirrend, brausend und tosend aus den Lautsprechern in meine Gehörgänge bohrten und sich in meinem Kopf festsetzten. Das war holprig wie Punk und krachig wie Metal, formal also beinahe wirklich ein Vorläufer des Grunge; aber der trotz aller bekannten Muster völlig anders gearteten Musik von Sonic Youth fehlt jeder machistische Rock-Gestus, und so ist es eher ein Gegenentwurf zum letztlich ja doch recht platten Grunge.

Und ist das nicht auch dasjenige Album, von dem ich bislang die meisten Versionen im Regal stehen habe? Genau: fünf LPs (Standard, 2×farbig, Demo, Deluxe), eine MC, eine LD, eine VHS und jetzt vier CDs (Standard, 2×Demo, Deluxe) machen zusammen zwölf. Und die in Gold gepresste CD ist auch schon unterwegs …

Dies hier ist also die Deluxe-Edition des 1990er Albums von 2005, mit dem geremasterten Album, den geremixten 8-Track-Demos (Einige Songs haben beim Remix Intros und Outros bekommen oder verloren und sind so länger oder kürzer geworden, und auch der Übergang von »Mary-Christ« zu »Kool Thing« ist hier wirklich ein solcher.) sowie ein paar Single-B-Seiten und Compilation-Beiträgen (wie etwa dem Beach-Boys-Cover »I Know There’s An Answer«), bis dato unveröffentlichten Jam-, Proberaum- und Aufnahme-Sessions (Bemerkenswert ist hier vor allem der zweimal auftauchende Song »Lee #2«, der seinerzeit bei den Aufnahmen zum Album mit furchtbar vielen Overdub-Spuren aufgenommen wurde und dann irgendwie liegen geblieben ist, weil sich kein passender Mix finden ließ. Hier ist er in zwei völlig verschiedenen Mixen drauf, einmal als bereits bekanntes Demo mit Drums und Lees Gitarren, und einmal tatsächlich irgendwie komisch mit Gesang, anderen Gitarren und Keyboard.) und dem von der Flexidisc bekannten sogenannten Interview. Das ganze steckt in einem wie bei den anderen Deluxen schick aufgemachten Klapp-Digipak mit Booklet und transparentem Plasteschuber.

Schönes Ding!