Ich hab mir beim Built-To-Spill-Konzert eine Kassette von der Vorband gekauft.
Fand ich nicht so schlecht. Von der Stimme und auch vom Gesang her deutliche Ähnlichkeiten zu Doug Martsch, musikalisch ist das dann aber doch etwas anders gestrickt: locker-fluffig gespieltes Schlagzeug mit Jazz-Touch, weich blubbernder Bass, bratzelige Gitarre eher im Hintergrund, und als viertes Element ein Typi an Tasten und Knöppchen, der das alles nach hinten schiebt und in einen Teppich aus retromäßigen Keyboard-Klängen und neumodischen Synthesizer-Störgeräuschen einbettet. Das Ergebnis also weniger im klassischen Indie-Rock verhaftet, sondern etwas moderner im Sinne von elektronischer. Oder soll ich »experimentell« sagen? Oder sowas wie »post-rockig«, »strukturalistisch«? Keine Ahnung. Die Band labelt sich auf bandcamp u.a. als »acid jazz« und »psicodelic«. Und beschreibt sich als »A poor man’s jazz. Working-class’ krautrock«.
Aber es gefällt mir. Etwas prägnanter auf den Punkt gespielt/produziert wäre es mir vielleicht noch lieber, so versinkt es doch immer wieder in einem Klangbrei, bei dem man gar nicht so richtig weiß, wo oben und unten ist. Aber wenn sie das genau so haben wollen, dann nehme ich es eben so, wird schon seine Richtigkeit haben.
Das ist übrigens genau die »südamerikanische« Band, die auf der letzten Built-To-Spill-Platte die Musiker gestellt hat.
Tracks
- Dinorá
- Aluanda
- Obrei Orei
- Eucalypsus
- Essência Bruta
- Cravina Flor
- Declive Interlúdio
- Cavalo Branco
- Slowmotion
- Outros Santos
- Eluar
- Diamante Nasce
- Osíris