Highway Songs

Band
Papa M
Format
LP
Jahr
2016
Label
Drag City
Kennung
DC 671
Zusatz
gestanztes Cover

Krischan am

Na kiek ma an, Papa M gibts ja auch noch. Nennt sich der Ex-Slinter gar nicht nur noch Pajo. Aber das war ja dann auch weniger das postrockige, sondern mehr das liedermachige. Obwohl, sowas hat er als Papa auch gemacht. Jedenfalls kam die Platte dann natürlich auch in die Tüte.

Das erste Ding rockt ja gleich richtig fett und schwer einen runter, mein lieber Scholli, sowas hab ich jetzt gar nicht erwartet. Stören tuts mich natürlich auch nicht. Und instrumental bleibts auch, das ist schön. Nicht dass ich seine Liedermachersachen nicht mögen täte, aber interessanter find ich doch seine postrockigen Spielereien auf zum Beispiel der Shark-Cage-Platte.

Danach wirds experimentell und elektronisch, aber ohne doofe Beats. Und weiter gehts mit Mischungen aus wenigen Beats und wenig Gitarre und diversen Sounds, die aber alle recht fragmentarisch bleiben

Die zweite Seite startet dann klassischer, mit klarem Arrangement und gefälliger Melodieführung, die typische Indie- und Postrock-Mischung mit Americana-Touch von Herrn M. Und so ähnlich gehts dann auch weiter, nur mit deutlich fetteren Gitarren. Wenns nicht instrumental bliebe und nicht so mathematisch durchkonstruiert wäre, könnte es glatt auch langweiliger Hard Rock oder Heavy Metal sein, aber so ist es eben von der Struktur her doch eher Post- oder vielmehr Mathrock.

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Dann kommt nochmal was mit Gesang. Und Gniedelgitarre. Hm. Watt datt nu?

Merkwürdige Mischung. Die fetten Sachen sind cool, das elektronische Zeug ist putzig, die leichteren Gitarrenstücke sind angenehm, aber in der Mischung find ichs irgendwie naja. Und mächtig kurz ist die Platte, nicht mal eine halbe Stunde alles in allem.

Das Cover ist ein Bild von David Pajo, wenn man die Pinselstrichstruktur Schwarz auf Schwarz schon ein Bild nennen kann. Das weiße Viereck ist rausgestanzt, so dass die weiße Innenhülle durchguckt, die aber aus glänzender Plaste ist, und nicht aus Papier, warum auch immer.

Schade, dass kein Download dabei war. Kennen die das bei Drag City noch nicht?

Mit Bestürzung habe ich beim Recherchieren grade entdeckt, dass diese Platte beinahe gar nicht hätte erscheinen können, weil David Pajo eigentlich zum Valentinstag letztes Jahr einen Selbstmord geplant, offiziell angekündigt und durchgeführt hatte, der dann aber aus unbekannten Gründen misslang. (Erklärt das auch den Rollstuhl, den man neuerdings auf allen Fotos und auch im Video sieht?)

Tracks

  1. Flatliners
  2. The Love Particle
  3. Adore, A Jar
  4. DLVD
  5. Coda
  6. Walking On Coronado
  7. Green Holler
  8. Bloom
  9. Little Girl

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