Body/Head are Kim Gordon and Bill Nace
Jetzt also auch eine neue Solo-Projekt-Platte von Kim Gordon. Wie zu erwarten, geht es bei ihr aber nicht back to the roots und drüber hinaus in Richtung Altherren-Rock, sondern weiter vorwärts durch den Irrgarten der Klangkunst hin zu der Sorte Krach, die auch bei Sonic Youth schon immer zu finden war: komische Gitarrengeräusche und schiefes Gestöhne.
Das aber bei weitem nicht so krass und schlimm und unhörbar wie von etlichen gewarnt, aber auch nicht so supertoll wie von anderen über den Klee gelobt. Vor allem aber bin ich geradezu erleichtert, dass das Gestöhne von Oma Kim nicht so eklig schief und angestrengt künstlerisch an allen Hörgewohnheiten vorbeizielt und -trifft, wie an anderen Stellen schon so oft mit Schmerzen gehört, sondern sich tatsächlich noch mit einigem Zähne-zusammenbeißen und vorsichtigem Einfühlen in die Unebenheiten verletzter Seelenwelten nachvollziehen und dadurch wirklich ohne Schaden anhören lässt. Da hab ich ganz andere Kaliber befürchtet.
Und quietschende oder dröhnende Gitarren tun ja nun eigentlich wirklich seit zwanzig Jahren niemandem mehr weh.
Schickes Cover mit grobkörnigen Schwarzweiß-Fotos (damit man die Falten nicht so sieht?) und roter Innenseite. Also die Rückseite der Pappe ist rot. Die Innenhüllen sind schwarz.
Bill Nace hat u.a. auch schon mit Kims Ex-Ehemann Thurston Moore kooperiert, das nannte sich damals Northampton Wools und war mit Sicherheit auch nicht hörbarer.
Das Olé-Label teilen sie sich aber alle noch: hat das was mit Verträgen zu tun?
Tracks
- Abstract
- Murderess
- Last Mistress
- Actress
- Untitled
- Everything Left
- Can’t Help You
- Aint
- Black
- Frontal