2002 Touch And Go / Quarterstick Records Sampler

Band
various artists: The Black Heart Procession / Richard Buckner / Sonic Youth & I.C.P. & The Ex / ST 37 / Boas / The Mekons / Sleater-Kinney / Spoon / The Standard / Yeah Yeah Yeahs / Enon / Silkworm / Elk City / Jim And Jennie And The Pinetops / Azure Ray / Nina Nastasia / Brick Layer Cake
Format
CD
Jahr
2002
Label
Touch And Go, Quarterstick
Kennung
TGPRO 02 CD
Zusatz
Pappschuber, Promo

Krischan am

Siehste, so schön können Compilations sein, wenn sie nur wollen (und aus dem richtigen Label kommen): lauter nette Musik aus den verschiedensten Ecken meines Geschmacks und meiner Sammlung.

Los geht es mit dem herrlichen Opener des loungigen 2002er Albums der schwarzen Herzen, das ich mir eine Zeit lang wirklich oft und gerne angehört habe. Danach kommt recht nettes countryeskes Geschrammel, bevor Sonic Youth gemeinsam mit lauter schrägen Holländern einen anfangs ganz unverfänglich erscheinenden Indie-Song mit ulkigen Bläsern zersägt, dass einem die Reste mit viel Gequietsche und Geknarze nur so um die Ohren fliegen.

Gefühlvoller Indie-Rock von der Stange mausert sich mit unerwarteten Noise-Passagen zu angenehm elegischem Prog-Rock, andere bleiben irgendwie im halb-instrumentierten Intro stecken, ohne dabei die Qualität von etwa Modest Mouse zu erreichen, und die Mekons gniedeln sich einen auf ihren Wackawacka-Gitarren ab.

Zeit, auf Sleater-Kinney umzuschalten, die anstandslos einen wegrocken, ohne auf hysterisches Gejaule und Ohrwurm-Melodien zu verzichten. Ganz anders – aber nicht was den Wurm betrifft – die netten Jungs von Spoon mit ihrem ewig heiseren Sänger sowie – vor allem was den Rock, aber auch was den Rest betrifft – die Herren vom Standard.

Schickes Twangtwang-Geholze mit nach PJ klingendem Pressgesang, der tatsächlich des öfteren ein gequältes »Yeah!« intoniert: das fetzt. Dem glattgelutschten Pop von Enon dagegen konnte ich trotz der massiv positiv besetzten Vorgeschichten bei Van Pelt und Lapse (und Blonde Redhead) noch nie was abgewinnen. Während ich das wenige, das ich aus diversen Matador-Samplern von Silkworm kenne, eigentlich immer ganz gerne gemocht habe. Das hier aber nicht.

Der leicht holperige Träumer-Pop von den Elchen kommt eigentlich ganz nett rüber, ist für meinen Geschmack nur ein bisschen überladen; aber dann wärs ja nur so Folk. Aber nicht die Sorte wie bei Jim und Jennie und den anderen, die einen flotten Bluegrass runterreißen, wie ich ihn immer wieder mal zwischendurch wirklich richtig schick finde; solange ich mich nicht ernsthaft damit auseinandersetzen muss. Zurück zum Träumer-Pop …

Die Nina geht es zwar auch erstmal recht monoton an, baut damit aber eher eine hintergründige Spannung auf, die mir gut gefällt. Was der Shellac-Drummer da komisches macht, überzeugt mich dagegen nicht so recht: klar, krachende Beats nur ab und zu, stumpfsinnig jaulende Gitarren und all das, kennt und mag man ja – aber so lange, und die ganze Zeit dieses affektierte Gelaber? So, und nun ein bisschen schlechte Karaoke zum Abschluss. Oder was soll das sein?

Tracks

  1. Tropics Of Love [The Black Heart Procession]
  2. Born Into Giving It Up Again [Richard Buckner]
  3. X [Sonic Youth & I.C.P. & The Ex]
  4. A Huge Rare Cheese [ST 37]
  5. The Last Zoo House Band [Boas]
  6. Dancing In The Head [The Mekons]
  7. Oh! [Sleater-Kinney]
  8. The Way We Get By [Spoon]
  9. A Year Of Seconds [The Standard]
  10. Bang [Yeah Yeah Yeahs]
  11. Natural Disasters [Enon]
  12. (I Hope U) Don’t Survive [Silkworm]
  13. Smile [Elk City]
  14. Driving Rain [Jim And Jennie And The Pinetops]
  15. Seven Days [Azure Ray]
  16. This It What It Is [Nina Nastasia]
  17. Stars [Brick Layer Cake]
  18. Chivalry [The Mekons]

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