Coriky

Band
Coriky
Format
LP
Jahr
2020
Label
Dischord
Kennung
DIS 190 V
Zusatz
bedruckte Innenhülle, Download-Code

Krischan am

Coriky featuring Amy Farina / Joe Lally / Ian MacKaye

Noch so eine Platte, die ich mit Spannung erwartet habe: das Ehepaar MacKaye / Farina, das man schon als Evens kennt, hat jetzt mit dem Fugazi-Bassisten Joe Lally Zuwachs und einen neuen Bandnamen bekommen, was dem etwas schlafmützigen Folksound gut bekommen sein soll, so stand zu lesen.

Und tatsächlich: so ein gut gespielter Bass vermag doch eine ganze Menge aus der Musik herauszuholen. Bzw. kann eine erstaunliche Menge reinstecken. Eine neue Fugazi-Platte ist es natürlich nicht geworden, aber ganz so zurückhaltend und die lauten Stellen vermeidend wie bei den Evens ist das hier auch nicht. Nee, gar nicht. Und das Schlagzeug ist auch besser geworden, das war bei den Evens ja stellenweise noch erschreckend ungenau und einfallslos. Hier jedoch: rollende Rhythmen und feines Arbeiten am Snare-Rand und selbst die rappelnden Toms da, wo sie hingehören.

Hier könnte eigentlich ein Bandcamp-Player hin.

Na, und die Gitarren dürfen auch so ziemlich alles, was Spaß macht: noisig schraddeln, folkig klampfen, rockig metern, groovig riffen. Bisschen Math, bisschen Folk, bisschen Post-Hardcore, bisschen Indie und/oder Alternative. Und diese für Fugazi recht typische leicht verschobene Akkorde-Harmonie zwischen Bass und Gitarre ist auch immer wieder drin. Also alles da, was mir gefallen könnte. Und gefällt.

Nur der Gesang ist mir in einigen der mehrstimmigen oder weiblich dominierten Passagen ein bisschen zu … wie sagt man? Kitschig? Harmonisch? Vorhersehbar? Agitativ? Weiß man aber, dass dem Herrn MacKaye die Vermittlung des Texts wichtig ist. Aktuelle Politik spielt auch eine Rolle, na klar.

Und die Platte wächst mit jedem Hören. Wo das noch hinführen soll.

Okayes Cover, leider ohne das schicke »Bandfoto«, das auf der Innenhülle zwar schon angedeutet wird, aber ohne die rote Mütze nicht so richtig fetzt.

Und ja, die Frau Farina heißt nicht nur zufällig genauso, sondern ist tatsächlich mit dem Geoff gleichen Namens verwandt: die Schwester. Schöne über Bande gespielte Verknüpfung der beiden grandiosen und zu meinen absoluten Lieblingsbands gehörenden Combos Fugazi und Karate.

Tracks

  1. Clean Kill
  2. Hard To Explain
  3. Say Yes
  4. Have A Cup Of Tea
  5. Too Many Husbands
  6. BQM
  7. Last Thing
  8. Jack Says
  9. Shedileebop
  10. Inauguration Day
  11. Woulda Coulda

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