Santa Cruz

Band
Need A New Drug
Format
LP
Jahr
1994
Label
Beri Beri
Kennung
EFA LP 11656
Zusatz
transparent-rotes Vinyl

Krischan am

Wo ich grad die Platten von Bergers oller Band aus den späten Neunzigern / frühen Nullern nachgekauft habe, warum dann nicht gleich die von den vielleicht viel berühmteren Need A New Drug aus den frühen Neunzigern? Wo sie noch dichter am Hardcore dran waren, an der neumodischen Variante mit Einflüssen aus benachbarten Genres. Oder ist das einfach nur eine Spielart der anderen bands?

Als Albumeinstieg und zwischen einigen der Titel lauter »…« benannte Lückenfüller, die ich aber unten in der Trackliste weggelassen habe: Geräusche und kurze Jams und andere Spielereien und Sound-Experimente. Auch sonst sind sie hier tatsächlich aus den Indie-Schuhen des ersten Albums herausgewachsen und deutlich näher dran am Crossover der frühen Neunziger: hiphoppige Beats mit Punktierungen und Achtelpausen und Offbeats, abgestoppte Gitarren-Riffs mit mehr Augenmerk auf die Rhythmen, groovige Basslinien mit metallischem Twang, Wah-Pedale, vermehrt Sprachgesang, aber weiterhin mit mehrstimmigen Akzenten, Telefoneffekte dürfen auch nicht fehlen, und es darf sogar jemand sampeln und scratchen, vermutlich der auf dem Cover vermerkte DJ Adams, das war doch dieser blonde Grinsemann? Und das Schlagzeug ist jetzt auch deutlich mehr als nur ein einfacher Taktgeber.

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Einzelne Passagen kommen mir bekannt vor, aber im Grunde kenne ich die Platte gar nicht. Obwohl ich die Band damals schon kannte und ziemlich gut fand, werd ich wohl das eine oder andere Mal irgendwo gesehen haben, nicht zuletzt im ruinösen Panzerhof, als es die Single zum Eintritt dazu gab, die ich aber nicht auf dem Konzert mit mir herumschleppen wollte und also erstmal bei der Dings – war das die Freundin von Berger? – in ihrem Kassen-Bauwagen am Fuß der Gangway in Obhut gelassen habe, was die dann aber vergessen hatte, so dass ich später erst auf mehrfache Rückfrage ein zerknittertes Exemplar bekommen habe, naja.

Das Cover ist ein bisschen albern. Ich kann zumindest mit diesem fetten Gringo unterm Mexikanerhut nichts anfangen. Ist auch farblich so indifferent. Die Rückseite dann schon passender mit coolem schräg aufgenommenen Foto und den albernen Fell-Kapuzen, an die ich mich tatsächlich auch erinnere und die ich seinerzeit immer als zu weit rechts konnotiert wahrgenommen habe und deswegen bei Heiko etwas deplatziert fand. Nuja. Offener Karton mit matten Farben.

Jedenfalls hab ich mir seinerzeit aber keine Platte von denen gekauft, irgendwie war das vielleicht komisch, sich eine Platte von einer Band aus der eigenen Stadt zu kaufen, das macht man doch nur mit Alben von richtigen Bands. Oder so. Vielleicht gab’s die auch einfach nicht in den Neustädter Plattenläden. Wie hießen die denn damals, auf der Böhmischen und/oder Alaunstraße? Und außerdem kann man ja immer zum Konzert gehen, wenn man die Musik hören will, die spielen doch dauernd.

Macht ja nix, jetzt hab ich dreißig Jahre später die beiden Platten in einem Rutsch für’n reichlichen Zehner inklusive Versand bekommen. In gutem Zustand. Paar Knackser, aber sonst.

Tracks

  1. Santa Cruz
  2. Bang I Need A Gun
  3. Colour Brain
  4. A Secret Agent On Holiday
  5. Donkey Year’s
  6. A Bit Of Crumpet
  7. Rage
  8. TV Nation
  9. Innocence
  10. Get Away Gotta Get Away